Irak:Scheich wegen Aufrufs zum Widerstand festgenommen

Taha Kitar steht im Verdacht, Studenten zu Anschlägen gegen die US-Truppen aufgestachelt zu haben. Nach den Feiern zum Ende des islamischen Fastenmonats hat die Intensität der Gefechte zwischen US-Soldaten und Aufständischen wieder zugenommen.

Nur wenige Stunden nach dem überraschenden Blitzbesuch von US-Präsident George W. Bush in Bagdad starb am Freitag bei einem Angriff auf das Hauptquartier der 101. US-Luftlandedivision in Mosul ein US-Soldat.

Nach Angaben des US-Militärkommandos in Bagdad beschossen Aufständische den Stützpunkt mit einem Mörser. Die US-Streitkräfte nahmen unterdessen einen Scheich fest, der Anschläge auf US-Truppen organisiert haben soll.

Scheich Taha Kitar, der in seinem Haus in Haswah (Provinz Babylon) festgenommen wurde, steht im Verdacht, Studenten zu Anschlägen gegen die US-Truppen aufgestachelt zu haben. Er soll auch Widerstandszellen finanziert haben, die südlich von Bagdad aktiv sind. Insgesamt nahmen die US-Soldaten bei Razzien innerhalb von 24 Stunden 17 Verdächtige fest.

Auch der von den Amerikanern am Donnerstag festgenommene ehemalige Leibwächter von Saddam Hussein, General Chalid Arak Hatimi, soll laut US-Armee an der Finanzierung und Bewaffnung irakischer Untergrundkämpfer beteiligt gewesen sein. Angeblich soll er den Kämpfern auch beim Schmuggel von Waffen aus Syrien in den Irak behilflich gewesen sein.

Lage in polnischer Besatzungszone verschlechtert

In der polnischen Besatzungszone im Irak hat sich die Lage in den vergangenen Wochen nach Angaben des polnischen Verteidigungsministers verschlechtert.

Außer den Angriffen von Untergrundkämpfern und Anhängern Saddam Husseins nannte Minister Jerzy Szmajdzinski am Freitag im Warschauer Sejm auch den wachsenden Einfluss islamischer Extremisten in der Bevölkerung. Um Selbstmordanschläge zu verhindern, sei das Gelände um die Militärlager befestigt worden.

Der arabische Fernsehsender El Dschasira berichtete am Freitag unter Berufung auf die irakische Polizei von einem tödlichen Zwischenfall in einem Dorf nahe der rund 60 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Bakuba. US-Soldaten hätten in der Umgebung eines amerikanischen Militärstützpunktes am Donnerstagabend zwei Iraker im Alter von 12 und 15 Jahren erschossen, hieß es. Details wurden nicht bekannt.

(sueddeutsche.de/dpa)

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