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Irak:Powell zweifelt erstmals an der Existenz von Saddams ABC-Waffen

Der amerikanische Außenminister hat öffentlich erklärt, es sei möglich, dass Irak vor Beginn des Krieges im vergangenen Jahr keine solchen Massenvernichtungswaffen gehabt habe. Das solches vermutetes Arsenal war für die USA der Hauptgrund für die Invasion gewesen.

Allerdings gebe es Geheimdienstmaterial mit Beweisen, dass sich Saddam Hussein solche Waffen habe verschaffen wollen, sagte Colin Powell nach russischen Medienberichten. Der Außenminister kommentierte mit diesen Äußerungen den Rücktritt des US-Waffeninspektors David Kay.

Es sei eine offene Frage, ob und wie viel Massenvernichtungswaffen der Irak gehabt habe, sagte Powell. Er selbst sei bei einem Auftritt vor den Vereinten Nationen vor dem Krieg wie die gesamte US-Führung davon ausgegangen, dass Saddam Hussein solche Waffen habe.

Besuch in Georgien zur Amtseinführung Saakaschwilis

"Aber wie viel davon - 100 Tonnen? 500 Tonnen? Oder gar nichts? Wir haben gefordert, dass der Irak seine Arsenale offenlegt und beweist, dass wir Unrecht haben", verteidigte sich Powell in Tiflis.

Der US-Außenminister nahm in Georgien an der Amtseinführung des neuen Präsidenten Michail Saakaschwili teil.

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