Irak:IS-Milizen lassen Dutzende Dorfbewohner wieder frei

Irak: Die Flagge des IS.

Die Flagge des IS.

(Foto: AFP)
  • Dschihadisten der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) haben die meisten der 170 in der Provinz Kirkuk entführten Dorfbewohner wieder freigelassen.
  • Acht Gefangene befinden sich noch in der Gewalt der Extremisten. Sie sollen IS-Flaggen verbrannt haben.
  • Bereits im September hatten die Dschihadisten in der Region Kirkuk dutzende Menschen nach einem Angriff auf eine IS-Stellung festgenommen.

Dorfbewohner sollen IS-Flaggen verbrannt haben

Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben die meisten der im Nordirak verschleppten Männer wieder freigelassen. Die Terrorgruppe hatte am Freitagabend 170 Männer entführt, weil in deren Dörfern IS-Flaggen verbrannt worden sein sollen. Nun seien in der Nacht zum Sonntag 162 Gefangene wieder freigelassen worden, sagte ein irakischer Sicherheitsbeamter der Deutschen Presse-Agentur.

Die Männer waren westlich der Ölstadt Kirkuk entführt und in den nahe gelegenen Bezirk von Hawidscha verschleppt worden. Nach Angaben des Sicherheitsbeamten befinden sich noch acht Gefangene in den Händen der Dschihadisten. Sie seien als Täter für die Verbrennung der IS-Flaggen ausgemacht worden. Die Heimatdörfer der Männer verhandelten mit den Dschihadisten über ein Lösegeld.

Praktiken des IS

Bereits im September hatten die Dschihadisten in der Region Kirkuk dutzende Menschen nach einem Angriff auf eine IS-Stellung festgenommen. Einige kamen später wieder frei. Die Dschihadisten haben bereits Tausende Menschen in denen von ihnen kontrollierten Gebieten im Irak und in Syrien hingerichtet, teilweise vor laufender Kamera.

Die Extremistengruppe hatte im Sommer binnen weniger Wochen weite Gebiete im Norden und Westen des Irak in ihre Gewalt gebracht. Zuletzt hat die IS-Miliz aber eine Reihe von Rückschlägen erlitten. So gelang es der irakischen Armee sowie schiitischen und kurdischen Milizen, mehrere Gebiete zurückzuerobern.

IS-Milizen hatten im Juni des vergangenen Jahres weite Teile des Nordiraks erobert. Inzwischen geraten sie wegen internationaler Luftschläge sowie kurdischer und irakischer Gegenwehr unter Druck.

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