Süddeutsche Zeitung

Irak:Hochrangiges Mitglied einer Terrorgruppe gefasst

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Im Irak ist offenbar ein wichtiges Mitglied einer Al-Qaida-Gruppierung festgenommen worden. Einen Ausweg aus der Gewaltspirale in dem Land soll eine heute beginnende internationale Konferenz aufzeigen. US-Amerikaner, Syrer und Iraner werden bei dem Treffen an einem Tisch sitzen.

Bei dem Festgenommenen handelt es sich womöglich um den Extremisten Abu Omar al-Baghdadi. Der Führer der al-Qaida nahen Gruppe Islamischer Staat des Iraks, die für zahlreiche Terroranschläge verantwortlich gemacht wird, sei in Abu Ghraib im Westen von Bagdad bei einer Razzia gefasst worden, erklärte Brigadegeneral Kassim al Mussawi von den irakischen Streitkräften.

Aus der Umgebung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki wurde die Festnahme bestätigt. Die amerikanischen Streitkräfte äußerten sich zunächst nicht dazu.

Ein gemeinsam mit al-Baghdadi gefasster Terrorist habe dessen Identität bestätigt, sagte der General. Al-Baghdadi wurde auf islamistischen Websiten als Führer der Organisation Islamischer Staat des Iraks bezeichnet, die im vergangenen Jahr nach dem Tod des Anführers von al-Qaida im Irak, Abu Musab al Sarkawi, gegründet worden war.

Ausweg aus Spirale von Gewalt und Terror

Die mit dem Terrornetzwerk al-Qaida in Verbindung stehende, sunnitische Gruppe Islamischer Staat bekannte sich in den vergangenen Monaten zu mehreren Anschlägen und Entführungen sowie zum Abschuss eines US-Hubschraubers.

Am Freitag kündigte der Islamische Staat des Iraks die Veröffentlichung eines Videos an, auf dem der Tod eines vermissten US-Piloten zu sehen sein soll. Dessen Maschine war am 27. November nördlich von Bagdad abgestürzt.

Heute findet in Bagdad erstmals seit dem Sturz des Saddam-Regimes vor vier Jahren eine große internationale Konferenz statt. Die Teilnehmer wollen nach einem Ausweg aus der Spirale von Gewalt und Terror im Irak suchen.

Keine Angaben zum Beginn der Konferenz

Zu dem Treffen werden hohe Diplomaten aus allen irakischen Nachbarstaaten und der fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates erwartet. Erstmals werden dabei auch Vertreter aus den USA mit Iranern und Syrern an einem Konferenztisch sitzen. Es gilt als möglich, dass sie am Rande der Tagung auch direkt miteinander sprechen.

Washington wirft Damaskus und Teheran vor, Terroristen im Irak zu unterstützen. Für den Iran will Vize-Außenminister Abbad Arakschi teilnehmen. Aus Sicherheitsgründen wurden keine Angaben zum geplanten Beginn der Konferenz in der völlig abgeriegelten so genannten Grünen Zone im Zentrum der Stadt gemacht.

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