Irak:Dutzende Tote bei Anschlagsserie in Bagdad

Verheerender Selbstmordanschlag in Badgad: Ein Attentäter hat sich während einer Beerdigungszeremonie in die Luft gesprengt und dabei 31 Menschen getötet, zahlreiche wurden verletzt. Bei einem weiteren Bombenanschlag kamen mindestens 24 Menschen ums Leben.

Bei einem Anschlag auf eine Beerdigungszeremonie nahe eines Krankenhauses in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind mindestens 31 Menschen getötet worden. Etwa 60 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Arzt des Krankenhauses. Nach Angaben des Innenministeriums sprengte sich ein Selbstmordattentäter in einem Auto in die Luft.

Nach einem Bericht der BBC war gerade ein Opfer der Anschläge vom Vortag beerdigt worden, als sich die Explosion ereignete. Der Immobilienhändler war - ebenso wie Frau und Sohn - bei einem Anschlag in dem überwiegend sunnitischen Hauptstadtbezirk Jarmuk ums Leben gekommen.

Darüber hinaus kam es in Bagdad nahe eines Markts in einem überwiegend von Schitten bewohnten Viertel zu einem Bombenschlag. Mindestens 24 Menschen starben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Die Welle der Gewalt setzt sich damit fort: Auch am Donnerstag war es in Bagdad zu mehreren Anschlägen gekommen. Neben dem Anschlag in dem Bezirk Jarmuk wurden in einem Café in dem überwiegend von Sunniten bewohnten Viertel Sadija zwei Sprengsätze gezündet, drei Menschen starben, 17 weitere wurden verletzt. Zudem sei in dem Viertel ein Polizist erschossen worden.

Bei einer weiteren Explosion mehrerer Sprengsätze in einem Haus in dem Gebiet Hamija 50 Kilometer südlich von Bagdad starben am Donnerstag Behördenangaben zufolge zehn Menschen. In dem Haus wohnten zwei Polizisten mit ihren Familien.

Seit Beginn des Jahres wurden im Irak mindestens 320 Menschen bei Anschlägen getötet. Nach dem Abzug der amerikanischen Truppen und einer andauernden politischen Krise wächst die Sorge vor einem Bürgerkrieg in dem Land. Bisher waren die meisten Todesopfer schiitische Pilger oder Angehörige der irakischen Sicherheitskräfte.

Schiiten stellen knapp zwei Drittel der rund 30 Millionen Iraker. Etwa ein Drittel bekennt sich zur Glaubensrichtung der Sunniten. Abgeordnete der sunnitischen Minderheit im irakischen Parlament werfen dem schiitischen Regierungschef Nuri al-Maliki vor, den Konflikt zu schüren.

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