Anschläge in Kenia und Tansania:Libyscher Terrorverdächtiger Al-Libi in den USA

Jahrelang galt der mutmaßliche Al-Qaida-Terrorist Abu Anas al-Libi als einer der meist gesuchten Menschen weltweit. Nachdem US-Einheiten ihn in Tripolis gefasst haben, ist er nun in den USA eingetroffen. Noch heute soll er erstmals vor Gericht erscheinen.

Der in Libyen gefangen genommene mutmaßliche Al-Qaida-Terrorist Abu Anas al-Libi ist in den USA angekommen. Nach Mitteilung der US-Staatsanwaltschaft wurde der 49-Jährige am Wochenende nach New York gebracht. Dort stehe er seit mehr als zehn Jahren unter Anklage, hieß es weiter. Bereits am Dienstag werde der mutmaßliche Terrorist laut der Mitteilung vor Gericht erwartet.

US-Eliteeinheiten hatten den Libyer vor rund einer Woche mitten in der Hauptstadt Tripolis gefasst und verschleppt. Auf dem US-Marineschiff San Antonio im Mittelmeer wurde er festgehalten und verhört. Aufgrund gesundheitlicher Probleme sei Al-Libi bei seiner Ankunft in den USA zunächst in eine medizinische Einrichtung gebracht worden, berichtete die New York Times am Montag unter Berufung auf Behördenangaben.

Al-Libi wurde wegen der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998 mit 224 Todesopfern international gesucht. Der Computerexperte galt bislang als einer der meistgesuchten Terroristen weltweit. US-Experten erhoffen sich von ihm Insider-Informationen über das Terrornetz al-Qaida.

Die libysche Übergangsregierung hatte die Verschleppung von Al-Libi als Entführung bezeichnet und Aufklärung verlangt, die USA verteidigten die Aktion als legal. Die USA wüssten, dass Al-Libi eine Verschwörung geplant und mit ausgeführt habe, bei der Hunderte Menschen starben, darunter viele Amerikaner, hatte US-Präsident Barack Obama vergangene Woche gesagt. "Wir haben aussagekräftige Beweise dafür. Und er wird zur Rechenschaft gezogen werden."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: