Inselstreit zwischen China und Japan:USA mahnen Fluggesellschaften zur Vorsicht

Inselstreit zwischen China und Japan: Ein japanischer P-3C Seeaufklärer fliegt über die Inselgruppe hinweg, die in Japan Senkaku und in China Diaoyu genannt wird.

Ein japanischer P-3C Seeaufklärer fliegt über die Inselgruppe hinweg, die in Japan Senkaku und in China Diaoyu genannt wird.

(Foto: AFP)

US-Fluglinien sollen ihre Verkehrsflüge - wie verlangt - in die umstrittene Region im Ostchinesischen Meer anmelden. Damit wollen die USA zur Entschärfung im fernöstlichen Inselstreit beitragen. Während sich auch Japan um Deeskalation bemüht, fordern chinesische Staatsmedien Härte.

Im chinesisch-japanischen Inselstreit haben die USA die heimischen Fluggesellschaften zu Vorsicht aufgerufen. Das Außenministerium in Washington forderte am Freitag, Verkehrsflüge über die umstrittene Seeregion wie verlangt bei den chinesischen Behörden anzumelden. International tätige US-Fluggesellschaften seien generell angehalten, sich an entsprechende Anweisungen anderer Länder zu halten. Dies bedeute aber nicht, dass die US-Regierung die neuen Vorgaben Chinas akzeptiere. Aber die USA seien sehr besorgt, dass es zu Zwischenfällen in der Zone kommen könnte.

Die Führung in Peking hatte zuletzt eine Luftverteidigungszone für das Gebiet um eine unbewohnte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer ausgerufen, die auch von Japan beansprucht wird. Seitdem müssen sich Flugzeuge registrieren, sobald sie durch die Zone fliegen. Das US-Verteidigungsministerium kündigte anschließend an, seine Operationen in der Region wie bisher fortzusetzen. Aus Verteidigungskreisen hieß es, bei den Routine-Einsätzen handele sich unter anderem um Aufklärungsflüge.

China schickt Kampfflugzeuge

Trotz der von China eingerichteten Luftverteidigungszone hatten japanische, südkoreanische und US-Militärmaschinen die Region überflogen. Daraufhin hatte Chinas Luftwaffe mehrere Kampfjets zur Patrouille dorthin entsandt und dies als Verteidigungsmaßnahme bezeichnet. Chinas Luftwaffe sei in hoher Alarmbereitschaft, erklärte die Regierung in Peking.

Ihr zufolge waren am Freitag zehn japanische Maschinen identifiziert und beobachtet worden. Japan hat auf die Verfolgung eigener Militärmaschinen durch chinesische Kampfjets in der umstrittenen Luftraumüberwachungszone unaufgeregt reagiert. Es sei dadurch nichts groß Erwähnenswertes passiert, sagte der japanische Verteidigungsminister Itsunori Onodera am Samstag vor Journalisten in Tokio. So sei zum Beispiel kein Flugzeug plötzlich näher gekommen, so der Minister nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo. Es sei wichtig, dass beide Seiten mit der Lage ruhig umgingen.

Während sich Japan und die USA um Deeskalation bemühen, riefen chinesische Staatsmedien am Samstag zu einem harten Vorgehen in dem Konflikt auf. Die Kritik an der neu eingerichteten Zone aus den USA, Europa und Japan entbehre jeder Grundlage. "Wir können sie komplett ignorieren", schrieb die englischsprachige Zeitung Global Times, die vom kommunistischen Parteiorgan Volkszeitung herausgegeben wird. China dürfe sich nicht einschränken lassen. "Das ist der einzige Weg, um den Westen an das Wachstum und die Ausweitung der chinesischen Interessen zu gewöhnen."

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