Süddeutsche Zeitung

Inoffizielle Obama-Poster:Barack - die Pop-Ikone

Noch nie wurde ein Politiker so schnell zum popkulturellen Gesamtkunstwerk stilisiert wie Barack Obama. Künstler schufen gratis Plakate, die ihm zu unglaublicher "street credibility" verhalfen.

Der Sieg Barack Obamas markiert auch einen Generationswechsel. 68 Prozent der Wähler zwischen 18 und 29 Jahren haben am Dienstag ihre Stimme für ihn abgegeben.Obamas Team begriff, dass es die Kontrolle über seinen Wahlkampf teilweise aufgeben musste, um der sogenannten "Open Source"-Mentalität der Jungwähler entgegenzukommen.Weil der Kreativität der Basis keine Grenzen gesetzt wurden, entstand eine lebhafte Szene, die einen künstlerischen Alternativwahlkampf führte. Egal ob Graffitisprayer, Grafiker oder etablierte Künstler - alle halfen, Barack Obamas Porträts zu Pop-Ikonen zu stilisieren und so gratis eine zeitgemäße Bildsprache für ihn zu schaffen.Text: SZ vom 6.11.2008/Foto: flickr

Dieses Poster tauchte eines Tages an Straßenecken in Chicago auf. Es zeigte einen entschlossen blickenden Obama, umgeben von Sonnenstrahlen. Am Ende des Sommers waren die Plakate auch an Gebäuden in Detroit, New York und Kalifornien zu sehen. Der Künstler, Ray Noland, gehört zu den vielen Menschen, für die Obama fast messianische Züge trägt.Foto: flickr

"Hope" und "Change", so lauten die Schlagworte aus Obamas Kampagne, die auf Aufklebern, Poster oder T-Shirts unter dem Porträt des Präsidentschaftskandidaten auftauchen.Foto: flickr

Der Künstler "The Mac" wurde von Obamas Team in Los Angeles direkt gefragt, ob er ein Plakat für die kalifornischen Vorwahlen kreieren wollte. "Ich glaube, dass jüngere Leute und Kreative in Obama etwas anderes als den Status Quo sehen", meint Mac. "Er ist jemand, der für sie spricht."Foto: flickr

Eines der offiziellen Poster der Kampagne, das eher an das Plakat eines epischen Hollywood-Melodrams erinnert oder auch an das Design einer Zigarettenmarke.Poster: barackobama.com

Das Werk eines unbekannten Künstlers, das sich unauffällig in die 80er-Jahre-Poster jedes Mädchenzimmers einreiht.Foto: flickr

Es fragt sich, ob dieses Werk von Obamas Kabarett-Einlage beim Al-Smith-Dinner inspiriert wurde. Dort nahm er seinen eigenen Erlöserstatus auf die Schippe: "Im Gegensatz zu allem, was Sie gehört haben mögen, wurde ich nicht in einem Stall geboren." Großes Gelächter. "Tatsache ist, ich wurde auf Krypton geboren und hierher geschickt, um die Welt zu retten."Foto: flickr

Obama auf einem Poster, das ihn stilistisch in die Nähe von weltbekannten afroamerikanischen Jazzgrößen rückt.Foto: flickr

Und noch ein inoffizielles Obama-Plakat, das zwischen Pril-Werbung, Messiasbild und Blaxploitation-Pop-Art schwankt.Foto: flickr

Von besonderer Coolness sind die Plakate, die offenbar eher aus dem Süden der USA stammen und auf die potentiellen Wähler unter den Latinos zählen.Foto: flickr

"Cambio" - der Wechsel. Wer noch gezweifelt hatte, ob Obama in der US-Kultur den Status von Kennedy erreichen würde, ist mit diesem Plakat überzeugt: Besser kann man eine Pop-Ikone nicht abbilden.Texte: sueddeutsche.de/jkr/tbc/Foto: flickr

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