Innere Sicherheit:Kleiner Waffenschein wird immer gefragter

Gasrevolver und Schreckschusspistolen: Die Deutschen bewaffnen sich. Die Zahl der Antragsteller steigt.

Deutlicher Anstieg bei Kleinen Waffenscheinen

Ein kleiner Waffenschein berechtigt zum Tragen von Schreckschusswaffen.

(Foto: Oliver Killig/dpa)

Die Zahl der Menschen in Deutschland, die einen Kleinen Waffenschein besitzen, ist deutlich gestiegen. Waren 2014 noch 260 000 Bürger berechtigt, eine Schreckschusswaffe zu tragen, stieg die Zahl bis Ende Juni dieses Jahres auf rund 640 000, wie die Rheinische Post unter Berufung auf Nachfragen bei den Innenministerien der 16 Bundesländer berichtete. In den vergangenen zwölf Monaten sei die Zahl um rund neun Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum angestiegen. Ein Kleiner Waffenschein berechtigt zum Führen einer Gas-, Schreckschuss- oder Signalwaffe. Antragsteller müssen volljährig sein und werden von der Polizei durch Auskünfte unter anderem aus dem Bundeszentralregister und dem Staatsanwaltschaftlichen Verzeichnis auf ihre Zuverlässigkeit und Eignung zum Führen einer Waffe geprüft. Im Verhältnis zur Bevölkerung ist die Quote der Waffenscheinbesitzer dem Bericht zufolge in Schleswig-Holstein mit 9,6 Scheinen pro 1000 Einwohner und im Saarland mit 9,2 Scheinen am höchsten. In Nordrhein-Westfalen kamen auf 1000 Einwohner rund neun Kleine Waffenscheine. Bei scharfen Waffen hatte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) vor einigen Tagen für eine Verschärfung des Rechts geworben. Dabei geht es ihr im Wesentlichen darum, Extremisten den Zugang zu Waffen zu erschweren. So sollten die Behörden im Rahmen einer sogenannten Regelabfrage künftig immer beim Verfassungsschutz nachfragen müssen, bevor sie eine Erlaubnis zum Waffenbesitz ausstellen.

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