Die Bundesregierung hat Hinweise darauf, dass Terroristen noch im November einen Anschlag in Deutschland planen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sprach auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Berlin von einer "neuen Lage" hinsichtlich der Terrorgefahr in Deutschland. Es gebe "konkrete Ermittlungsansätze und konkrete Spuren". Einzelheiten nannte de Maizière nicht.
Auf Flughafen Hamburg kontrollieren Polizisten einen Reisenden. Die Lufthansa rechnet nach der Terror-Warnung von Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) nun mit verschärften Kontrollen.
(Foto: dapd)Hinweise auf einen möglichen Anschlag seien von einem ausländischen Nachrichtendienst übermittelt worden. Die Informationen hätten Deutschland nach den Paketbomben aus dem Jemen erreicht. Sie passten ins Bild. Es gebe keine Rückschlüsse auf konkrete Anschlagsziele. In den vergangenen Monaten hatte es Berichte gegeben, dass aus Deutschland kommende Islamisten sich in Terrorcamps im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet ausbilden ließen und derzeit auf dem Rückweg seien.
"Wir lassen uns nicht einschüchtern"
Der Innenminister kündigte eine "sichtbare Polizeipräsenz" an. Diese mit den Ländern abgestimmten verschärften Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen und Bahnhöfen sollten "bis auf weiteres" gelten. Sie dienten der Vorbeugung und der Abschreckung. "Wir zeigen Stärke, lassen uns aber nicht einschüchtern", sagte der Innenminster. Neben den sichtbaren Polizeimaßnahmen werde es eine Vielzahl unsichtbarer Vorkehrungen geben.
Mit Maschinenpistolen bewaffnete Bundespolizisten sollen verstärkt an Bahnhöfen und Flughäfen präsent sein, hieß es am Mittwoch aus Sicherheitskreisen in Berlin. Die Bundespolizei halte "Kräfte für besondere Lagen" bereit - auch für den Fall, dass islamistische Terroristen versuchen könnten, einen Anschlag nach dem Muster der Aktionen 2008 im indischen Mumbai durchzuführen. Damals hatten Islamisten zwei Hotels angegriffen und mehr als 160 Menschen getötet.
Die Maßnahmen sollen sich auf ganz Deutschland beziehen, so der Innenminister. Es gehe um Objekte, die seit längerem besonders geschützt würden. De Maizière schloss nicht aus, dass es an den Grenzen des sogenannten Schengen-Raums im Einzelfall Personenkontrollen gebe. Dazu sei mehr Personal im Einsatz, um mitzubekommen, wer nach Deutschland komme.