Süddeutsche Zeitung

In Russland inhaftiert:Ukrainische Kampfpilotin Sawtschenko beendet Hungerstreik

Hungerstreik vorerst beendet

Die in Russland inhaftierte ukrainische Kampfpilotin Nadija Sawtschenko hat ihren Anwälten zufolge den Hungerstreik zumindest vorübergehend beendet. Sie soll demnach inzwischen Hühnersuppe zu sich nehmen. Die Hubschrauberpilotin verweigerte seit dem 13. Dezember die Nahrungsaufnahme. Der Anwalt Mark Feygin veröffentlichte per Kurznachrichtendienst Twitter einen Brief Sawtschenkos, in dem sie den Schritt rechtfertigt.

In dem an "die Menschen in der Ukraine" adressierten Brief heißt es unter anderem: "Körperlich geht es mir nicht besonders gut - vom Sterben bin ich jedoch noch weit entfernt. Dennoch werde ich für einige Zeit Hühnerbrühe zu mir nehmen."

Ein anderer Anwalt Sawtschenkos, Ilja Nowikow, sagte der Nachrichtenagentur AFP zufolge, der Gesundheitszustand der 33-Jährigen sei weiterhin besorgniserregend. Seine Mandantin habe inzwischen 21 Kilogramm an Gewicht verloren.

Gericht lehnt Freilassung erneut ab

Sawtschenko wird vorgeworfen, für den Tod von zwei russischen Journalisten in der umkämpften Ostukraine verantwortlich zu sein. Die Ukrainerin gibt dagegen an, sie sei von Separatisten entführt und verschleppt worden.

Am Mittwoch hatten Kiew und die EU erneut an Moskau appelliert, Sawtschenko aus der Haft zu entlassen. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini erklärte, die Pilotin schwebe in Lebensgefahr. Der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko verlangte in einem Brief an seinen russischen Kollegen Wladimir Putin die "sofortige Freilassung" der ukrainischen Soldatin. Auch die Bundesregierung setzt sich seit Langem für Sawtschenkos Freilassung ein. Ein entsprechender Antrag wurde aber von einem Gericht in Moskau erneut abgelehnt.

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SZ.de/AFP/cmy
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