In den Bundesministerien:IT-Sicherheit abgebaut

Zum ersten Mal seit sechs Jahren baut der Bund insgesamt Stellen im Bereich IT-Sicherheit ab. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Abgeordneten Anke Domscheit-Berg hervor. Besonders von den Stellenstreichungen betroffen ist das Bundesinnenministerium, zu dem auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gehört. In dem Haus von Innenministerin Nancy Faeser wurde die Zahl der Stellen von 2495,5 im vergangenen Jahr um knapp 344 gekürzt. Über alle Bundesministerien hinweg fiel die Zahl der gestrichenen Posten mit knapp 155 Stellen geringer aus. Das ist vor allem auf den Umstand zurückzuführen, dass im Verteidigungsministerium 163 zusätzliche Stellen eingerichtet wurden. Damit verfügt das Ministerium von Boris Pistorius (SPD) aktuell über 1688 Stellen in der IT-Sicherheit.

Keine Angaben zur Stellenlage wollte die Bundesregierung für das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) machen, da eine Beantwortung der Frage aus Gründen des Staatswohls nicht erfolgen könne. Konkrete, offen verwertbare Angaben zur Stellenverteilung seien aus „Gründen der operativen Sicherheit“ nicht möglich.

Domscheit-Berg verwies darauf, dass unlängst sowohl Ministerin Faeser als auch das BSI die aktuelle Cybersicherheitslage als „besorgniserregend“ bezeichnet haben. Vor diesem Hintergrund könne sie den Stellenabbau nicht nachvollziehen. Auch von der CSU hagelte es Kritik: „Die Cybersicherheitslage hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschärft. Im Bereich der IT-Sicherheit Stellen abzubauen, grenzt an Selbstgefährdung“, sagte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU). Das Vorgehen der Bundesregierung sei ein „katastrophales Signal“ für die Cybersicherheit und die Datensicherheit der Bürgerinnen und Bürger.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: