Impressionen nach Wahl in Berlin:Wenn Wowi wippt

Sozialdemokratische Siegerposen: Wowereit klatscht, tanzt und lässt sich feiern, die Piraten staunen über sich selbst - nur bei der FDP herrscht Totenstille. Bis Satiriker Sonneborn die Wahlparty aufmischt.

Reaktionen und Impressionen

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Abgeordnetenhauswahl Berlin - SPD

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Sozialdemokratische Siegerposen: Wowereit klatscht, tanzt und lässt sich feiern, die Piraten staunen über sich selbst - nur bei der FDP herrscht Totenstille. Bis Satiriker Sonneborn die Wahlparty aufmischt.

Prächtige Stimmung in der Kulturbrauerei: Klaus Wowereit klatschte und tanzte auf der Wahlparty der SPD und ließ sich von seinen Anhängern feiern. "Can´t get no sleep", dröhnte aus den Lautsprechern - und müde schienen die Sozialdemokraten und ihr Regierender Bürgermeister angesichts des Wahlausgangs auch nicht zu sein: Die SPD bleibt in Berlin die stärkste Kraft, auch wenn sie weniger Stimmen erhielt als 2006. Wowereit ist der Mann des Tages - und kann sich seinen Koalitionspartner aussuchen.

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Jubelnde SPD-Anhänger feierten ihren "Wowi" schon bei der Bekanntgabe der ersten Prognosen um 18 Uhr. Andrea Nahles, Generalsekretärin der SPD, sagte im ZDF: "Das ist ein schöner Erfolg. Die SPD ist zum dritten Mal in Folge die stärkste Partei in Berlin." Sie lobte den Regierenden Bürgermeister - und die Partei. Denn: "Letztendlich ist es doch ein Teamspiel von allen."

Abgeordnetenhauswahl Berlin - CDU

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Zufriedenheit bei der CDU: "Wir haben unsere wichtigstes Wahlziel erreicht", sagte Spitzenkandidat Frank Henkel: "Rot-Rot ist abgewählt." Dies sei ein erfolgreicher Tag für die Berliner CDU. Die Union konnte ihr Ergebnis von 2006 leicht verbessern und kommt jetzt auf etwa 23 Prozent. Demnach ist nun neben einer rot-grünen Koalition auch eine große Koalition aus SPD und CDU möglich.

Abgeordnetenhauswahl Berlin - Linke

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Lange Gesichter bei der Linken: Die Sozialisten konnten ihr Ergebnis von 2006 nicht halten. Spitzenkandidat Harald Wolf bedauerte, dass das Regierungsbündnis mit der SPD nicht fortgesetzt werden kann. Gregor Gysi, Fraktionschef der Linken im Bundestag, versuchte sich bei der Wahlparty als Muntermacher. "Wer mit so einer kleinen Niederlage nicht feiern kann, der taugt nichts", rief er. Dass die Linke sich ihre "kleine Niederlage" selbst zuzuschreiben hat, gab er zu. "Wir müssen Politik machen. Die kleinen Geister möchte ich nicht mehr hören."

Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus: Wahlparty Piratenpartei

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Von Null auf neun Prozent: Grenzenlose Freude und ungläubige Gesichter gab es bei den Piraten. Sie ziehen das erste Mal in ein deutsches Parlament ein. "Wir werden ab morgen anfangen zu arbeiten. Wir sind darauf vorbereitet", versicherte der Berliner Landesvorsitzende Gerhard Anger: "Wir haben die Chance und die Pflicht, jetzt zu zeigen, dass wir auch die parlamentarische Arbeit beherrschen."

Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus

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Konnte er es noch nicht richtig glauben? Andreas Baum, der Spitzenkandidat der Piraten, fotografierte die erste Hochrechnung, nach der die Piraten ins Berliner Abgeordnetenhaus eingezogen sind. Solch ein sensationelles Ergebnis habe sich die junge Partei "nicht ausgerechnet", räumte Baum ein. "Aber wir haben das Interesse der Berliner bemerkt." Natürlich müssten sich die Politiker der Piratenpartei wegen fehlender Parlamentserfahrung noch einarbeiten. "Wir werden aber von uns hören lassen. Davon kann man ausgehen."

Abgeordnetenhauswahl Berlin - FDP

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Totenstille herrschte bei der FDP-Wahlparty, als die erste Prognose um 18 Uhr verkündet wurde: Zwei Prozent. Raus aus dem Abgeordnetenhaus. Kurz darauf wurden erste Rücktrittsforderungen an Spitzenkandidaten Christoph Meyer laut.

Abgeordnetenhauswahl Berlin - FDP

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Meyer selbst setzt auf eine ausführliche Analyse des Wahlergebnisses. "Wir werden sehen, welche Fehler wir gemacht haben", sagte der enttäuschte FDP-Spitzenkandidat, "und im Anschluss daran unsere Konsequenzen ziehen."

Abgeordnetenhauswahl Berlin - FDP

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Den Liberalen blieb auch nichts erspart: Für höhnischen Jubel, Trötengeheul und Konfettiregen sorgte eine Gruppe um den früheren "Titanic"-Chefredakteur Martin Sonneborn. Der Journalist von der klamaukerprobten Partei "Die Partei" hatte sich unter die Besucher der Wahlparty der Liberalen gemischt. "Endlich raus", skandierte die Sonneborn-Truppe fröhlich. Im Chor ließen sie "So ein Tag, so wunderschön wie heute" erklingen. Sonneborn versuchte, auf der Bühne eine Ansprache zu halten, wurde jedoch vom Sicherheitspersonal gestoppt.

Wahlkampfabschluss FDP

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Am späten Abend äußert sich auch FDP-Chef Philipp Rösler in der ARD-Sendung "Günther Jauch": Seine Partei stehe "nicht besonders gut da", personelle Konsquenzen lehnt er aber ab. Der Weg der Partei aus dem Tief werde "seine Zeit brauchen". "Wir werden weiter daran arbeiten, dass die Ergebnisse besser werden", sagt Rösler, "da ist ja noch deutlich Spielraum nach oben."

Abgeordnetenhauswahl Berlin - Grüne

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Freude bei den Berliner Grünen: Sie haben die Linke überholt und avancieren damit zur drittstärksten Kraft in der Haupstadt. Spitzenkandidatin Renate Künast beglückwünschte ihr Wahlkampfteam dafür, dass "endlich Schluß mit Rot-Rot" ist. Doch Künast gab auch zu: "Wir haben noch mehr gewollt": Sie wollte Bürgermeisterin werden.

Abgeordnetenhauswahl Berlin - Grüne

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Künast hofft nun auf eine rot-grüne Koalition in Berlin, allerdings mit einer starken Note der Öko-Partei: "Das darf nicht nur Rot-Grün heißen, da muss auch grüne Politik drin sein", sagte sie. Parteichefin Claudia Roth forderte Wowereit und seine Partei auf, Farbe zu bekennen - um auch einen Regierungswechsel im Bund zu forcieren: Ist die SPD bereit, "auch ein Signal in Richtung 2013 zu senden, dass sie Schwarz-Gelb auch im Bund ablösen will?", fragte Roth.

© lyb/dpa/dapd/AFP/Reuters
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