Im Gazastreifen:Explosionen kurz vor Arafat-Gedenken

Im Gazastreifen: Ein Fatah-Führer inspiziert sein Auto in Gaza. Es wurde durch eine Explosion beschädigt.

Ein Fatah-Führer inspiziert sein Auto in Gaza. Es wurde durch eine Explosion beschädigt.

(Foto: AFP)
  • Unbekannte haben Anschläge auf die Fatah im Gazastreifen verübt.
  • Auch die Bühne für die Gedenkfeiern Arafats war ein Ziel des Anschlags. Es gab keine Verletzten.
  • Das Treffen des palästinensischen Regierungschefs Rami Hamdallah und der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini.

Mehrere Explosionen kurz vor Arafat-Gedenkfeiern

Kurz vor den Gedenkfeiern zum zehnten Todestag des früheren Palästinenserpräsidenten und Fatah-Gründers Jassir Arafat sind im Gazastreifen Sprengsätze vor Häusern und Autos von Fatah-Mitgliedern detoniert. Mindestens zehn Sprengsätze explodierten vor den Häusern und Autos von Mitgliedern der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, wie AFP-Korrespondenten und Augenzeugen berichteten. Betroffen war laut Fatah auch der Gouverneur von Gaza-Stadt, Abdallah Frangi. AFP-Reporter berichteten, die Eingangstür seines Hauses sei weggesprengt worden. Angaben über Verletzte gab es zunächst nicht. Auch die Bühne für die Gedenkfeiern zum Todestag Arafats war Ziel der Bombenanschläge.

Reaktionen von Fatah und Hamas

Die Fatah und die radikalislamische Hamas verurteilten die Explosionen, zu denen sich zunächst niemand bekannte. Ein Fatah-Sprecher machte laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan die Hamas verantwortlich und sprach von einer "feigen" Tat. Ziel der Anschläge sei es, die Gedenkfeiern zum Todestag Arafats zu sabotieren.

In einer von Maan verbreiteten Fatah-Stellungnahme hieß es, die Vorfälle seien "eine weitere Tötung des Geistes von Präsident Arafat und des Versuchs der nationalen Befreiung, für die er stand". Es ist das erste Mal seit Jahren, dass im Gazastreifen öffentlich des Todes von Arafat am 11. November 2004 gedacht werden soll.

Treffen mit EU-Außenbeauftragter abgesagt

Der Chef der palästinensischen Einheitsregierung, Hamdallah, sagte einen für Samstag geplanten Besuch im Gazastreifen ab. Dort sollte er mit der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini zusammentreffen. Nach Angaben eines EU-Sprechers soll Mogherinis Besuch im Gazastreifen wie geplant stattfinden. Das Treffen mit Hamdallah soll demnach nach Ramallah im Westjordanland verlegt werden.

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