Strache-Affäre:Mutmaßlicher Drahtzieher des Ibiza-Videos nach Österreich ausgeliefert

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Das Video wurde 2017 in einer Villa auf der Balearen-Insel Ibiza aufgenommen.

(Foto: Spiegel/Süddeutsche Zeitung/dpa)

Dort will die Staatsanwaltschaft Antrag auf Untersuchungshaft stellen. Gegen den Mann wird wegen Erpressung und Drogenhandels ermittelt.

Der mutmaßliche Drahtzieher des "Ibiza-Videos" ist am Dienstag von Deutschland nach Österreich ausgeliefert worden. Nun werde ein Antrag auf Untersuchungshaft für den Mann gestellt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die Tageszeitung Österreich über den Transfer berichtet. Die österreichische Justiz ermittelt gegen ihn wegen Erpressung und Drogenhandels.

Der heute 40 Jahre alte Mann war mit europäischem Haftbefehl gesucht worden. Er wurde im Dezember 2020 in Berlin festgenommen. Am Montag hatte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einen Eilantrag des Mannes gegen seine Auslieferung abgelehnt.

Dem Spiegel und der SZ hatte der Verdächtige im Januar gesagt, dass das Video der Versuch gewesen sei, Strache Korruption und Untreue nachzuweisen. Für das Video selbst habe er kein Geld erhalten.

In dem Video, das 2017 in einer Villa auf der spanischen Insel Ibiza aufgenommen wurde, hatte der spätere österreichische Vizekanzler Heinz-Christian Strache von der FPÖ mit einer angeblichen russischen Oligarchin unter anderem über illegale Parteispenden und Großaufträge gesprochen und anfällig für Korruption gewirkt. Strache hat bisher stets alle Vorwürfe bestritten.

Die Veröffentlichung von Ausschnitten des Videos durch SZ und Spiegel im Mai 2019 führte in Österreich zum Rücktritt Straches und schließlich zum Ende der ÖVP-FPÖ-Regierung von Bundeskanzler Sebastian Kurz, es folgten Neuwahlen.

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