Die militante Huthi-Miliz in Jemen hat nach Angaben der britischen Seeschifffahrtsbehörde UKMTO mutmaßlich ein zweites Schiff im Roten Meer versenkt. An der zuletzt gemeldeten Position des Kohle-Frachters Tutor seien nur noch Trümmer und Öl gesichtet worden, teilte die Behörde mit.
Die Tutor war vor knapp einer Woche von Raketen und einem mit Sprengstoff beladenen ferngesteuerten Boot getroffen worden und leckgeschlagen. Ein Besatzungsmitglied, das sich mutmaßlich im Maschinenraum des Schiffes befand, wird weiterhin vermisst.
Der Untergang der Tutor wäre der zweite eines kommerziellen Schiffes nach einem Angriff der Huthi-Miliz. Die in britischem Besitz befindliche Rubymar war am 2. März gesunken – etwa zwei Wochen nach einem Beschuss im Roten Meer.
Die mit Iran verbündete Huthi-Miliz greift seit November Schiffe mit vermeintlichem Bezug zu Israel im Roten Meer an. Damit wollen sie sich nach eigenen Angaben mit den Palästinensern im Gazastreifen solidarisieren. Auch der Frachter Verbena könnte demnächst sinken. Er war vor einigen Tagen bei einem Huthi-Angriff beschädigt worden. Die Mannschaft wurde in Sicherheit gebracht, nachdem es ihr nicht gelungen war, ein durch die Angriffe ausgelöstes Feuer einzudämmen. Das Schiff treibt nun im Golf von Aden.
Die Drohnen- und Raketenangriffe der Huthi-Miliz haben Reedereien dazu gebracht, viele ihrer Schiffe nicht mehr durch das Rote Meer zu schicken, sondern vermehrt die längere Route um die Südspitze Afrikas herum zu nehmen. Das führt zu verzögerten Lieferungen und steigenden Kosten.