Humanitäre Katastrophe in Darfur und Tschad:Ärzte ohne Grenzen schlagen Alarm

Mit großer Sorge beobachtet die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen die dramatische humanitäre Lage in der sudanesischen Provinz Darfur und im Tschad. Vier Jahre nach Beginn der Massaker in Darfur ist die Region demnach noch immer von Gewalt bestimmt. Fast zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht.

Die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen schlägt angesichts der dramatischen humanitären Lage in der sudanesischen Provinz Darfur und im Tschad Alarm. Vier Jahre nach Beginn der Massaker in Darfur werde die Region noch immer von Gewalt bestimmt, erklärte die Organisation am Freitag bei der Vorstellung ihres Jahresberichtes 2006 in Berlin. Fast zwei Millionen Männer, Frauen und Kinder seien in anhaltender Angst auf der Flucht.

Humanitäre Katastrophe in Darfur und Tschad: Die Kinder aus Tschad und Darfur leiden besonders unter der humanitären Katastrophe. Hilfsorganisationen zufolge sind sie unvorstellbarer Gewalt ausgesetzt (Archivfoto)

Die Kinder aus Tschad und Darfur leiden besonders unter der humanitären Katastrophe. Hilfsorganisationen zufolge sind sie unvorstellbarer Gewalt ausgesetzt (Archivfoto)

(Foto: Foto: AP)

In Darfur und Tschad teilten heute mehr Menschen denn je das Schicksal von Flucht und Vertreibung. Etwa 230.000 der Flüchtlinge aus Darfur hätten Schutz im Osten des benachbarten Tschad gesucht, berichteten die Helfer. Dort harrten sie seit Jahren in riesigen Lagern aus - mit schwindender Hoffnung auf eine Rückkehr in ihre Heimat.

In den vergangenen Monaten hätten zudem immer mehr Menschen im Osten des Tschad ihre Heimatdörfer verlassen müssen. Vor brutalen Angriffen unterschiedlichster Gruppierungen innerhalb des Landes seien sie in schnell errichtete Lager geflohen.

Derzeit habe sich die Sicherheitslage zwar etwas stabilisiert, doch die Vertriebenen seien stark traumatisiert, erklärte die Organisation. Sie hätten Angst, die Lager zu verlassen, in denen es jedoch nicht genug Nahrung, Wasser und medizinische Versorgung gebe.

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