Bundestagswahl 2013:Seehofer schließt große Koalition aus

Horst Seehofer will die Bundestagswahl 2013 zur Volksabstimmung über die Zukunft der Europäischen Union machen. Der CSU-Chef bekräftigt sein Nein zu Eurobonds und will auf keinen Fall eine Neuauflage von Schwarz-Rot. Der CSU-Stratege Wilfried Scharnagl hat noch einen anderen Vorschlag: Er propagiert die Abspaltung Bayerns.

CSU-Chef Horst Seehofer will die Bundestagswahl im Herbst 2013 zu einer Volksabstimmung über die Zukunft der Europäischen Union machen. "Es geht um eine Richtungswahl", sagte der bayerische Ministerpräsident der Welt am Sonntag.

Horst Seehofer im ARD-Sommerinterview CSU Bundestagswahl 2013

"Wir dürfen nicht zulassen, dass Deutschland seine Leistungsfähigkeit überdehnt": Horst Seehofer sieht die Bundestagswahl 2013 als Votum über den Euro-Kurs.

(Foto: dpa)

Eine große Koalition schloss Seehofer aus, ein Bündnis von Union und SPD werde es nach der Bundestagswahl nicht geben. Die Inhalte seien unvereinbar. "Die SPD will, dass Deutschland die Schulden anderer in Europa übernimmt. CDU und CSU wollen eine Stabilitätsunion. Wir werden die Bundestagswahl zu einer Abstimmung über den Kurs der Euro-Rettung machen", kündigte Seehofer an. "Die klare Alternative 2013 lautet: Schwarz-Gelb oder Rot-Rot-Grün."

Seehofer bekräftigte sein Nein zu Eurobonds und einer Schuldenunion. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Deutschland seine Leistungsfähigkeit überdehnt", sagte er. Der negative Ausblick der Ratingagentur Moody's sei ein erster Warnschuss gewesen. Der CSU-Chef warnte davor, "immer neue Staatsanleihen von Schuldenstaaten aufzukaufen". Ein Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsunion nannte er dagegen verkraftbar. Es würde weder den Euro noch die europäische Integration gefährden, sollte "der eine oder andere Staat die Währungsunion verlassen".

"Zeit für das große bayerische Aufbegehren"

Auf eine Abspaltung anderer Art drängt der ehemalige Bayernkurier-Chefredakteur Wilfried Scharnagl: Bayern soll sich vom Bund lösen. Es solle ein eigenständiger Staat Bayern errichtet werden, schreibt der langjährige Vertraute von Bayerns Ex-Ministerpräsident Franz Josef Strauß in einem Gastbeitrag für das Magazin Focus: "Es ist Zeit für das große bayerische Aufbegehren."

Mit Blick auf die europäische Entwicklung fordert der 74-jährige CSU-Stratege: "Die Bayern müssen das Recht der demokratischen Entscheidung über ihr Land behalten und dort, wo es verloren gegangen ist, wiedergewinnen."

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