Hongkong:Wahlverzicht als Protest

Als Zeichen ihrer Unzufriedenheit mit den politischen Verhältnissen haben viele Hongkonger auf die Teilnahme an der ersten Parlamentswahl seit Niederschlagung der Demokratiebewegung verzichtet. Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag eine Stunde vor Schließung der Wahllokale bei lediglich 29,3 Prozent. Etwa 1,3 Millionen Menschen gaben ihre Stimme ab. Nach Angaben Hongkonger Medien handelte es sich um die geringste Wahlbeteiligung in der Geschichte der chinesischen Sonderverwaltungsregion zu diesem Zeitpunkt. Das amtliche Endergebnis wird an diesem Montag erwartet. Beobachter waren bereits davon ausgegangen, dass viele Hongkonger der Wahl fernbleiben würden, da sie nach dem harten Durchgreifen Pekings jede Hoffnung auf demokratische Veränderungen aufgegeben hätten. Nach den neuen Regeln durften bei der Parlamentswahl erstmals nur noch "Patrioten" im Sinne der chinesischen Führung antreten.

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