China hat die Aussetzung des Auslieferungsabkommens mit Hongkong durch Deutschland scharf kritisiert. In einer Stellungnahme, die die chinesische Botschaft in Berlin verbreitete, werden Deutschland ein "ernster Verstoß gegen internationales Recht" und eine schwere Einmischung in innere Angelegenheiten vorgeworfen. China drückte sich auch verärgert über die "irrigen Äußerungen" von Außenminister Heiko Maas (SPD) aus. Maas hatte am Freitag die Aussetzung des Auslieferungsabkommens verkündet und betont, dass Deutschland wiederholt die Erwartung geäußert habe, "dass China seine völkerrechtlichen Verpflichtungen einhält". Hierzu gehöre gerade auch das Recht auf freie und faire Wahlen in Hongkong. Die dortige Opposition sieht in der Verschiebung der Parlamentswahl wegen gestiegener Corona-Zahlen nur einen Vorwand, um eine Blamage des regierungstreuen Lagers zu verhindern.
Hongkong:Peking kritisiert Berlin scharf
© SZ vom 03.08.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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