Honduras:Zelaya will verhandeln

Der gestürzte Präsident von Honduras übertritt nur für Minuten die Grenze in die Heimat - er strebt offenbar eine Lösung durch Gespräche an.

Der vor einem Monat gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya will offenkundig an den Verhandlungstisch zurückkehren, um einen Ausweg aus der Staatskrise in Honduras zu suchen.

Manuel Zelaya Honduras Reuters

Manuel Zelaya an der Greze zu Honduras

(Foto: Foto: Reuters)

Nach seinem zweiten gescheiterten Rückkehrversuch sagte er am Freitagabend (Ortszeit) der mexikanischen Nachrichtenagentur Notimex, "Das Beste wäre es, zu einer Vereinbarung unter Berücksichtigung des souveränen Volkswillens zu kommen." Es sei ihm klar, dass seine Rückkehrversuche Gewalt auslösen können. Er wolle aber nicht der Grund für Gewalt sein.

Die Interims-Regierung von Roberto Micheletti hatte die Streitkräfte aufmarschieren lassen, um zu verhindern, dass Zelaya nach Honduras zurückkehrt.

Mit Straßensperren im ganzen Land und einer Ausgangssperre verhinderte die Regierung zudem, dass es an der Grenze zu einem Massenandrang von Zelayas Anhängern kommen konnte.

Clinton kritisiert Übertritt

"Micheletti kann nicht gegen das Volk und einen exilierten Präsidenten regieren", sagte Zelaya nach seiner Rückkehr nach Nicaragua, "und ich kann auch nicht regieren, ohne ein Abkommen mit den Streitkräften."

Zelaya wird international zwar unterstützt, doch wurde er auch davor gewarnt, ohne ein Abkommen mit seinen Gegnern nach Honduras zurückzukehren, weil dies zu Konfrontation und Blutvergießen führen könne.

Zelaya war nur symbolisch auf heimischen Boden zurückgekehrt: Der Staatschef passierte zwar am Freitag zu Fuß die Grenze zwischen Nicaragua und Honduras am Grenzübergang Las Manos, kehrte aber kurz darauf auf nicaraguanisches Gebiet zurück. US-Außenministerin Hillary Clinton kritisierte den Übertritt als "waghalsig".

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