Hockenheim:Oberbürgermeister niedergeschlagen

Vor der eigenen Haustür wurde der Rathauschef der badischen Stadt angegriffen und schwer verletzt. Nach dem Täter wird gesucht, sein Motiv ist der Polizei noch völlig unklar.

Der scheidende Oberbürgermeister von Hockenheim (Baden-Württemberg) ist von einem Unbekannten angegriffen und schwer verletzt worden. Das teilte das Polizeipräsidium Rheinpfalz am Dienstag mit. Der Angreifer habe am Montagabend am Haus des 67-jährigen Dieter Gummer in Böhl-Iggelheim (Rheinland-Pfalz) geklingelt und um ein Gespräch gebeten. Der SPD-Politiker kam laut Polizei nach unten in den Hof seines privaten Anwesens, als der Unbekannte durch das offenstehende Tor auf ihn zuging und ihm unvermittelt mit der Faust ins Gesicht schlug. Gummer sei gestürzt und mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen, hieß es weiter. Er erlitt laut Polizei einen Kieferbruch und wird in einem Krankenhaus behandelt.

Das Motiv ist unklar, die Polizei ermittelt in alle Richtungen

Er sei aber ansprechbar gewesen. Der Täter entkam unerkannt zu Fuß. Eine Fahndung der Polizei blieb zunächst erfolglos. Der Mann soll nach Polizeiangaben 1,65 Meter groß sein, dunkelhäutig und schlank. Er spreche mit Akzent und sei mit schwarzer Hose und roter Jacke bekleidet gewesen. Völlig unklar sei die Motivlage. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte ein Polizeisprecher. Gummer geht Ende August in den Ruhestand. Er ist seit 2004 Oberbürgermeister von Hockenheim. Nach Angaben des Städtetags gab es im vorigen Jahr mehr als 1200 politisch motivierte Straftaten gegen Amtsträger. Jüngst hatten Angriffe und Drohungen gegen Kommunalpolitiker erneut eine Debatte ausgelöst. Einige Politiker waren auch offen mit Mord bedroht worden. Anlass für die Debatte war der mutmaßlich rechtsextremistisch motivierte Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke.

© SZ vom 17.07.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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