Attentat auf Hitler:Stauffenberg und die Bombe im Führerhauptquartier

Fotos zum 20. Juli 1944 - dem Tag, an dem der deutsche Widerstand das Attentat auf Diktator Hitler versucht hat.

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75 Jahre Attentat auf Hitler

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Am 20. Juli 1944 explodierte im Führerhauptquartier auf der Wolfsschanze in Ostpreußen eine Bombe. Sie sollte Adolf Hitler töten - und so den Weg frei machen für ein Ende des Zweiten Weltkriegs. Vier Menschen wurden getötet, mehrere schwer verletzt. Doch Hitler überlebte den Anschlag. Er wurde nur leicht verletzt, erlitt Hautabschürfungen und Verletzungen an den Trommelfellen.

Im Bild: Reichsmarschall Hermann Göring (helle Uniform) und der Chef der 'Kanzlei des Führers', Martin Bormann (l.), begutachten die Zerstörung im Raum der Karten-Baracke im Führerhauptquartier.

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Der Mann, der die Bombe im Führerhauptquartier, im Zentrum der Macht, in Sicherheitszone XY dort platziert hatte, war Claus Schenk Graf von Stauffenberg. (Mehr zu ihm)

75 Jahre Attentat auf Hitler

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Der Anschlag war sorgfältig geplant, doch eine unerwartete Änderung brachte den Ablauf ins Holpern. Die geplante Besprechung im Führerhauptquartier wurde wegen eines anstehenden Besuchs des italienischen Faschistenführers Benito Mussolini kurzfristig um eine halbe Stunde vorverlegt - Stauffenberg und seinem Adjutanten von Haeften gelang es daher nur, einen der zwei vorbereiteten Sprengsätze scharf zu machen. Den anderen nahm von Haeften wieder mit. Überdies wurde die Aktentasche, die Stauffenberg unter dem Besprechungstisch platzierte, bevor er selber unter einem Vorwand den Raum verließ, an eine andere Stelle verräumt. Die Wucht der Detonation traf Hitler also weniger stark als geplant. Und so konnte er Mussolini selbst den Anschlagsort präsentieren.

Im Bild: Versammlung um Hitler im Führerhauptquartier nach der Explosion. Links hinter Hitler Martin Bormann, ganz links hinten mit schütterem Haar Otto Skorzeny und rechts mit verbundenem Kopf Generaloberst Alfred Jodl.

Stauffenberg Assassination Attempt Against Hitler: 75th Anniversary Nears

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Die Nationalsozialisten waren bemüht, den Anschlag als Tat einer kleinen, isolierten Gruppe aussehen zu lassen. Hitler selbst sprach schon einen Tag nach dem Attentat von einer "ganz kleinen Clique" ehrgeiziger Offiziere, die dafür verantwortlich seien. Doch diese Darstellung ist nachweislich falsch. Eine Netzwerkanalyse hat kürzlich gezeigt, wie weit gespannt das Netz der Verschwörer warhttps://www.sueddeutsche.de/politik/nationalsozialismus-widerstand-stauffenberg-hitler-1.4265101 , dessen harter Kern aus etwa 20 Menschen bestand. Neben dem militärischen Arm um Stauffenberg, Tresckow, Beck u. a. gab es den zivilen Kreis um Helmuth Moltke und Peter Yorck.

Im Bild: Fotowand mit Aufnahmen der Verschwörer vom 20. Juli in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Stauffenberg Assassination Attempt Against Hitler: 75th Anniversary Nears

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Motive der Verschwörer sind noch heute teilweise umstritten. Doch klar ist: Millionen Tote hätte es nicht mehr gegeben, wenn der Anschlag geglückt wäre.

Im Bild: Innenhof des Bendlerblock, wo Stauffenberg und weitere Mitverschwörer erschossen worden sind.

75. Jahrestag Stauffenberg-Attentat

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Die Verschwörer des 20. Juli 1944 wurden vom nationalsozialistischen Regime mit aller Brutalität verfolgt. Die meisten wurden in Schauprozessen vom Volksgerichtshof verurteilt und dann hingerichtet. Hitler erfreute sich an grausigen Filmaufnahmen, die zeigen, wie Verurteilte an Fleischerhaken aufgehängt werden. Stauffenberg und drei weitere Militärs wurden noch in der Nacht auf den 21. Juli erschossen. "Sie wurden so schnell beseitigt, dass die Herren mitsamt dem Ritterkreuz eingegraben wurden", sagte Heinrich Himmler dazu später. Er ließ die Leichen ausgraben und verbrennen und die Asche auf den Berliner Rieselfeldern verstreuen. "Wir wollen von diesen Leuten, auch von denen, die noch hingerichtet werden, nicht die geringste Erinnerung in irgendeinem Grabe oder an einer sonstigen Stätte haben", sagte Himmler. Zumindest das ist ihm nicht gelungen.

Im Bild: Bundeswehr-Soldaten beim Ehrengedenken auf dem Dresdner Nordfriedhof an den Ehrengräbern der Generale des Widerstandes Friedrich Olbricht und Hans Oster.

© SZ.de/gal/odg
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