Die Bundesanwaltschaft hat in Salzgitter ein mutmaßliches Mitglied der Terrorvereinigung Hisbollah festnehmen lassen. Der Mann soll in deren Auftrag in Deutschland „Komponenten zum Bau militärischer Drohnen, insbesondere Motoren“ beschafft haben, teilte die höchste deutsche Anklagebehörde mit. Diese sollten nach Libanon ausgeführt und „dort bei terroristischen Angriffen auf Israel eingesetzt werden“.
Beamte des Bundeskriminalamts nahmen den Mann am Sonntag fest, wie die Bundesanwaltschaft weiter mitteilte. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs erließ am Montag Haftbefehl, der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft. Der libanesische Staatsangehörige sei der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland „dringend verdächtig“, schreiben die Ankläger. Er habe sich spätestens im Sommer 2016 in Libanon der Hisbollah angeschlossen und spätestens seit diesem Jahr Teile zum Bau militärischer Drohnen gekauft.
Für die schiitisch-islamistische Hisbollah („Partei Gottes“) gilt in Deutschland seit April 2020 ein Betätigungsverbot. Israel und die Hisbollah liefern sich seit dem Beginn des Gaza-Kriegs nahezu täglich Gefechte. Zuletzt nahm deren Intensität deutlich zu – was die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts in der Region vergrößert. Die Hisbollah-Miliz handelt nach eigenen Aussagen aus Solidarität mit der islamistischen Hamas in Gaza.