Es könnte an der Raumtemperatur gelegen haben, schließlich hat es in Beirut auch jetzt im Herbst noch gerne knapp 30 Grad. An stickiger Luft, vielleicht wurde das Video auch in einem Bunker tief unter der Erde aufgenommen. An innerer Aufgewühltheit nach dem plötzlichen Tod des Chefs natürlich auch, an Lampenfieber beim Anblick einer Kamera jedoch eher nicht – schließlich macht Naim Kassim seinen Job schon seit mehr als 30 Jahren und ist das Sprechen zu Publikum gewöhnt. Doch als der stellvertretende Generalsekretär der libanesischen Hisbollah am Montag vor einem hölzernen Raumteiler 19 Minuten lang in einem Video Trotz und Zuversicht zu verströmen versuchte, da schwitzte er sichtbar unter dem weißen Turban.
Nahost:Die Hisbollah hört gerade auf sein Kommando
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Naim Kassim ist seit mehr als 30 Jahren die Nummer zwei der schiitischen Terrororganisation. Viele trauen ihm auch die Führung zu. Bleibt die Frage, ob das erstrebenswert ist: Beide Vorgänger auf dem Posten wurden von Israel getötet.
Nahostkonflikt:Der Scheinriese von Teheran
Die Raketen auf Israel können nicht überdecken: Das ideologische Fundament der Islamischen Republik ist erschüttert – und mit der massiven Schwächung der Hisbollah fällt ein wichtiger Pfeiler in Irans Machtspiel. Wie viel ist sein letzter Trumpf wert?
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