Hinrichtungen in Irak:Al-Qaida-Mitglieder in Irak hingerichtet

Die irakische Justiz hat erneut die Todesstrafe gegen vier Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Qaida vollstreckt.

Die irakische Justiz hat erneut die Todesstrafe gegen vier Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Qaida vollstreckt. "Diese Terroristen wurden durch Erhängen hingerichtet", erklärte das Justizministerium. Unter den Erhängten ist den Angaben zufolge der frühere Al-Qaida-Chef für Bagdad, Manaf Abdel Rahim al-Rawi. Dieser war im März 2010 festgenommen worden.

Die Hingerichteten hätten "kriminelle Angriffe auf das irakische Volk verübt, vor allem in Bagdad und (der westlichen Provinz) Anbar", erklärte das Ministerium. Die irakische Justiz hatte im vergangenen Jahr 129 Menschen hingerichtet, in diesem Jahr vollstreckte sie bislang 22 Todesurteile.

Die Hinrichtungen werden international scharf kritisiert: Die Vertretung der Vereinten Nationen in Irak, die Europäische Union, Großbritannien und Organisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch fordern seit langem ein Aussetzen der Todesstrafe in Irak.

Al-Qaida ist in Irak mit zahlreichen sunnitischen Aufständischen verbunden. Viele Anschläge der vergangenen Jahre gehen auf das Konto dieser Gruppen. Die Gewalt richtet sich vor allem gegen Schiiten sowie Vertreter von Regierung, Justiz und Sicherheitskräften. Ziel der Gewalt ist es, die Regierung des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki zu destabilisieren.

Seit Beginn des Jahres hat mit der Eskalation des Konflikts in Syrien auch die Zahl der Anschläge in Irak zugenommen. Ein Selbstmordattentäter hat am Montag in der irakischen Stadt Tikrit einen Tanklastzug zur Explosion gebracht und neun Menschen mit in den Tod gerissen. Der Attentäter habe das Fahrzeug auf ein Gelände mit Regierungsgebäuden in der Innenstadt gefahren, teilten die örtlichen Behörden mit. Sieben der Toten seien Polizeibeamte. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag in der Heimatstadt des hingerichteten Präsidenten Saddam Hussein.

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