Hessen:Führungswechsel in der  Landes-SPD

Nancy Faeser wurde zur Nachfolgerin von Thorsten Schäfer-Gümbel als Chefin der Landtagsfraktion gewählt, bald soll sie ihm auch als Chefin der Landespartei folgen.

Von Susanne Höll, Frankfurt

Mit der Wahl der bisherigen SPD-Landesgeneralsekretärin Nancy Faeser zur Chefin ihrer Landtagsfraktion hat in Hessen ein Generationswechsel in der Spitze der Volksparteien begonnen. Die 49 Jahre alte Juristin und Innenexpertin, die keinen Mitbewerber für den Posten hatte, wurde mit einer Gegenstimme zur Nachfolgerin von Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel gewählt. Am 2. November soll Faeser auch zur neuen Vorsitzenden der Hessen-SPD gekürt werden. Sie übernimmt auch dieses Amt von Schäfer-Gümbel, der noch einer der kommissarischen SPD-Bundesvorsitzenden ist, aber bald aus der Politik ausscheidet und im Oktober zur Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wechselt. Schäfer-Gümbel hatte die Landespartei sowie die Fraktion in Wiesbaden zehn Jahre geleitet. Drei Mal hatte er seither vergeblich versucht, Ministerpräsident in Hessen zu werden, einer ehemaligen SPD-Hochburg, in der aber die CDU seit zwei Jahrzehnten den Regierungschef stellt. Auch die hessischen Christdemokraten werden sich in den nächsten Jahren auf einen Führungswechsel einstellen müssen. Amtsinhaber Volker Bouffier hat angekündigt, sich spätestens zum Ende der Legislatur 2023 aus der Politik zurückzuziehen. Als derzeit aussichtsreichster Nachfolger gilt Landesfinanzminister Thomas Schäfer (CDU). Beim nächsten Wettlauf um die Regierungsmacht dürften aber auch Hessens Grüne beteiligt sein, die bei der jüngsten Landtagswahl 2018 knapp vor den Sozialdemokraten zweitstärkste politische Kraft in dem Bundesland geworden waren.

© SZ vom 05.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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