Am 2. Mai 1941 um 11 Uhr beginnt im Berliner Bezirk Tiergarten ein mehrstündiges Planungstreffen von Staatssekretären und hohen Funktionären verschiedener Ministerien und Behörden. Sieben Wochen vor dem Beginn des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion diskutieren die versammelten Herren über die Frage, wie die Soldaten der Wehrmacht während des geplanten weiträumigen Feldzuges mit Lebensmitteln versorgt werden sollen. Die Runde entscheidet sich dafür, die fruchtbaren Regionen des Vielvölkerstaates rücksichtslos auszubeuten, damit die deutsche Armee vollständig daraus ernährt werden kann. Was das im Ergebnis bedeutete, hielt das Sitzungsprotokoll lapidar fest: „Hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern, wenn von uns das für uns Notwendige aus dem Lande herausgeholt wird.“
Neue Biografie über Hermann GöringMassenmord und Ritterspiel
Lesezeit: 4 Min.

Der Journalist Andreas Molitor porträtiert die NS-Größe Hermann Göring, der für die Ausbeutung der Sowjetunion zuständig war. Einige Kindheitserlebnisse werden jedoch für den späteren Verbrechensweg arg überinterpretiert.
Rezension von René Schlott
