Nordrhein-WestfalenGewählte Bürgermeisterin von Herdecke lebensgefährlich verletzt

Ein Rettungswagen steht vor Einsatzwagen der Polizei auf einer Straße in Herdecke.
Ein Rettungswagen steht vor Einsatzwagen der Polizei auf einer Straße in Herdecke. (Foto: Alex Talash/dpa)

Die SPD-Politikerin Iris Stalzer wurde mit einem Messer angegriffen. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar, die Ermittler gehen von einem familiären Hintergrund aus.

Die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (SPD), ist lebensgefährlich verletzt in ihrer Wohnung gefunden worden. Sie habe 13 Messerstiche erlitten, hieß es aus Sicherheitskreisen. Noch vor Ort wurde sie erstversorgt und dann mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Sie schwebte nach Angaben der Polizei am Abend weiter in Lebensgefahr.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend bekannt gaben, gehen die Ermittler von einem familiären Hintergrund der Tat aus. Nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse gebe es keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat. Die Ermittler brachten nach SZ-Informationen Stalzers 15-jährigen Adoptivsohn und die 17 Jahre alte Adoptivtochter zu Vernehmungen und zur Spurensicherung zu einer Dienststelle. Bereits im Sommer soll die 17-Jährige mit einem Messer auf Stalzer losgegangen sein.

Die 57-jährige SPD-Politikerin war bei der Entscheidungsrunde der Wahl vor knapp eineinhalb Wochen mit 52,2 Prozent der Stimmen zur Bürgermeisterin der 22 500-Einwohner-Stadt im Ruhrgebiet gewählt worden, am 1. November sollte sie ihr Amt antreten.

Iris Stalzer sollte am 1. November ihr Amt als Bürgermeisterin von Herdecke antreten.
Iris Stalzer sollte am 1. November ihr Amt als Bürgermeisterin von Herdecke antreten. (Foto: Bernd Henkel/Bernd Henkel/dpa)

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte sich tief betroffen über den Messerangriff. „Uns erreicht eine Nachricht über eine abscheuliche Tat aus Herdecke. Sie muss jetzt schnell aufgeklärt werden. Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung“, schrieb Merz auf der Plattform X. „Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen.“

Auch SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf zeigte sich bestürzt. „Die Nachrichten aus Herdecke machen uns tief betroffen“, sagte Klüssendorf in Berlin. „Wir bangen mit unserer Genossin und Bürgermeisterin und sind in Gedanken bei ihren Angehörigen.“

© SZ/dpa/chn/chrk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

  • Medizin, Gesundheit & Soziales
  • Tech. Entwicklung & Konstruktion
  • Consulting & Beratung
  • Marketing, PR & Werbung
  • Fahrzeugbau & Zulieferer
  • IT/TK Softwareentwicklung
  • Tech. Management & Projektplanung
  • Vertrieb, Verkauf & Handel
  • Forschung & Entwicklung
Jetzt entdecken

Gutscheine: