Der Mann sitzt verloren hinter einem Tisch, blickt müde in den Sitzungsaal. Grauer Anzug, graue Haare, fahles Gesicht. Gleich zu Beginn räumt Herbert Reul am Mittwoch ein, er habe „lange überlegt, ob ich das heute mache“: Pressekonferenz zu Messergewalt, Routinetermin im Ministerium, viereinhalb Tage nach Solingen. Nordrhein-Westfalens Innenminister kommt langsam ins Reden. Seit sieben Jahren ist er im Amt, „die letzten Jahre waren auch nicht immer einfach“. Schwierige Zeiten, „aber zu den ganz schwierigen gehört diese Freitagnacht. Die werde ich mein Leben lang nicht vergessen“.
Nach dem Anschlag von Solingen:Harter Hund, manchmal weich
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Herbert Reul zählt zum linken Flügel der CDU, doch der Innenminister von NRW gilt auch als schwarzer Sheriff. Die jüngste Terrortat erschütterte ihn. Nun hat er eine Strategie gegen Messergewalt vorgestellt.
Von Björn Finke, Christian Wernicke, Düsseldorf
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