Der Schattenmann: Helmut Kohl mit seinem großen Vorbild Konrad Adenauer wenige Monate vor dessen Tod 1967. Kohl war damals CDU-Fraktionsvorsitzender in Rheinland-Pfalz.
Generationswechsel: 1969 beerbt der 39-jährige Kohl den 30 Jahre älteren Peter Altmeier als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz.
Kohl wie er singt und lacht: Mit Frau Hannelore beim Mainzer Karneval 1975.
In der Opposition: Kohl während einer Fernsehdebatte im Bundestagswahlkampf 1976. Der Oggersheimer war inzwischen CDU-Chef. Die Wahl ging verloren, Kohl trotzdem nach Bonn - als Oppositionsführer.
Am Ziel: Am 1. Oktober 1982 wird Helmut Kohl mit einem konstruktiven Misstrauensvotum zum Bundeskanzler gewählt. Die entscheidenden Stimmen kommen von der FDP, die die Koalition mit der SPD verlassen hat. Bundestagspräsident Richard Stücklen (vorne) vereidigt Kohl, der eine "geistig-moralische Wende" für Deutschland ankündigt.
Wiedergewählt: Die Bundestagswahl 1983 beschert der neuen schwarz-gelben Koalition eine satte Mehrheit. Die Grünen (ganz links Petra Kelly, daneben die heutige Ausländerbeauftragte Marieluise Beck) ziehen erstmals in den Bundestag ein. Kohl erklärt, dass er die Wahl annimmt.
Geld-Gebieter: Kohl mit dem langjährigen CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep. Der CDU-Chef führte jedoch auch eigene schwarze Kassen, auch um bestimmte Parteigliederungen für sich zu gewinnen. Der Umgang der beiden mit Spenden bescherte ihnen jeweils langwierige Auseinandersetzungen mit der Justiz.
Vereint: Der Kanzler und der französische Präsident Francois Mitterrand gedenken 1984 in Verdun gemeinsam der Opfer des 1. Weltkrieges. Dabei entsteht ein Bild, das um die Welt geht.
Durchbruch: Die Sowjetunion hatte lange Zeit Bauchschmerzen mit der Deutschen Einheit. Bei einem Besuch in der Heimat des sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow gelingt es Kohl, der UdSSR die Zustimmung zum vereinten Deutschland abzuringen.
Gefeiert: Die Menschen jubeln Helmut Kohl bei seinem Besuch in Dresden zu und danken ihm so für seine Bemühungen um die Deutsche Einheit.
Vollendet: Am 3. Oktober 1990 tritt die DDR der Bundesrepublik bei. Kohl feiert mit Außenminister Hans-Dietrich Genscher und Ehefrau Hannelore vor dem Berliner Reichstagsgebäude - Helmut Kohl ist auf dem Höhepunkt seiner politischen Laufbahn.
Im Osten was Neues: Nach der Bundestagswahl 1990 nimmt Kohl Politiker aus den neuen Bundesländern in sein Kabinett auf. Angela Merkel, die Kohl nur "das Mädchen" nennt, wird erst Frauen- und Jugendministerin, 1994 übernimmt sie das Umweltressort.
Staatsmänner I: Giganten unter sich: Frankreichs Präsident Chirac, sein russischer Kollege Boris Jelzin und Kanzler Kohl bei einem Spaziergang nach ihrem Dreier-Gipfel.
Staatsmänner II: Auch mit US-Präsident Bill Clinton verstand sich Kohl gut - obwohl er sich im US-Wahlkampf 1992 für George Bush senior ausgesprochen hatte. Clinton nahm's ihm nicht krumm.Foto: AP
In Treue verbunden: Die Kohls verbrachten fast jeden Sommerurlaub am Wolfangsee in Österreich, wo sie manchmal auch neue Freunde gewannen.Foto: AP
Ende einer Ära: 1998 verliert die schwarz-gelbe Koalition die Bundestagswahl. Kohl muss nach 16 Jahren als Kanzler abtreten. Hier gratuliert er seinem Nachfolger Gerhard Schröder zur Wahl zum Bundeskanzler. Rechts klatscht ein Mann, der selbst zu gerne Bundeskanzler geworden wäre: Oskar Lafontaine.
Bild von einem Mann: Auch im neuen von ihm selbst mitgeplanten Kanzleramt ist ein Stückchen Kohl - wenn auch nur als Ölgemälde.Foto: AP
Ende einer Freundschaft: Wolfgang Schäuble war über Jahre einer der engsten Mitarbeiter Kohls: als Kanzleramtsminister, Innenminister, CDU/CSU-Fraktionschef. Schäuble beerbte Kohl 1998 als CDU-Chef und wurde von seinem Vorgänger in die Spendenaffäre hineingezogen. Im Februar 2000 trat Schäuble zurück - sein Verhältnis zu Kohl liegt in Scherben.Foto: dpa
Am Pranger: Im Zuge der CDU-Spendenaffäre wurde der Altkanzler mehrmals vom Parteispenden-Untersuchungsausschuss vernommen. Er weigert sich, die Namen der Spender zu nennen, die ihm zwei Millionen Mark hatten zukommen lassen. Die Affäre kostete Kohl einiges: Seinen Ruf, den CDU-Ehrenvorsitz und eine Menge Geld.
Schicksalsschlag: Am 5. Juli 2001 nimmt sich die unter einer schweren Lichtallergie leidende Hannelore Kohl das Leben. Schwiegertochter Elif, Ehemann und die Söhne Walter und Peter nehmen in Speyer Abschied.
Erinnerung I: Peter Kohl schrieb 2002 ein Buch über seine Mutter.
Erinnerung II: Auch Helmut Kohl ging öfter unter die Buchautoren. Sein jüngstes Werk "Erinnerungen 1930 - 1982" stellte er 2003 vor - und genoss dabei das Interesse der Öffentlichkeit sichtlich.Foto: dpa
Aus-spioniert: Auch die Stasi interessierte sich jahrzehntelang für Helmut Kohl - und legte zehntausende Seiten über ihn an. Nach langem Rechtsstreit gab Kohl im März 2005 einen Teil davon für die Öffentlichkeit frei.
In den vergangenen Jahren sorgte Helmut Kohl vor allem mit seiner Autibiographie für Aufsehen. Seine mehrteiligen "Erinnerungen" waren wochenlang an der Spitze der Bestsellerliste.
2008 heiratet Helmut Kohl seine Lebensgefährtin Maike Richter. Die Trauung erfolgte in der Heidelberger Klinik, in der sich der 78-Jährige nach einem schweren Sturz erholt.