Reaktionen auf Heiner Geißlers Tod:"Intellektuell herausragend, rhetorisch brillant, streitbar und selbstbewusst"

Deutschland trauert um Heiner Geißler. Die Reaktionen.

  • Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel würdigte Heiner Geißler als einen der markantesten Köpfe der Christdemokraten. Geißler sei "intellektuell herausragend, rhetorisch brillant, streitbar und selbstbewusst" gewesen, erklärte sie.
  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte Geißlers Witwe mit diesen Worten: "Heiner Geißler hat über Jahrzehnte unser Land mitgeprägt. Er war mit einer Leidenschaft Politiker und mit einer Hingabe Mitgestalter unseres Gemeinwesens, die selten zu finden waren und sind. Seine christliche Überzeugung hat sein Reden und Handeln geprägt. Dass er im demokratischen Streit gelegentlich seine polemische Begabung einzusetzen wusste, hat ihm Ärger eingebracht, aber letztlich oft zur Klärung politischer Fragen beigetragen."
  • Bundeskanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) erklärte auf Twitter: "Heiner Geißler hat die CDU geprägt: Soziale und ökologische Verantwortung, Menschlichkeit. Ich bin tief erschüttert. Sein Vermächtnis bleibt."
  • CDU-Generalsekretär Peter Tauber schrieb, er trauere um einen klugen und unbequemen Geist, "der die CDU angetrieben hat, sich Veränderungen der Welt zu stellen."
  • Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet‏ (CDU) bezeichnete Geißler als "intellektuell brillant": Er war einer "unserer Besten".
  • "Mit seiner Konfliktfähigkeit und Wortgewalt war Heiner Geißler für die CSU immer eine große Herausforderung", erklärte Edmund Stoiber (CSU). Geißler habe sich als das programmatische und soziale Gewissen der CDU verstanden. "Heiner Geißler war ein großer Kämpfer und hat in seiner Zeit die politische Diskussion in jeder Beziehung geprägt."
  • SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz würdigte Geißler als eine "einzigartige politische Persönlichkeit". Er sei ein "streitbarer Geist und kluger Analytiker" gewesen.
  • Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) erklärte auf Twitter: "Verneige mich vor großem Demokraten. Unser Land hat ihm viel zu verdanken. Er wird fehlen. Adieu Heiner."
  • Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel erklärte: "Heiner Geißler war ein streitbarer Konservativer mit persönlicher Haltung. Streit mit ihm war fast immer ein Gewinn! Ruhe in Frieden!"
  • Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würdigt Geißler als prägende Figur der deutschen Nachkriegszeit. Als Generalsekretär der CDU sei er ein scharfzüngiger polarisierender Politiker gewesen, sagte Kretschmann. Hingegen habe er als Schlichter im Alter von 80 Jahren die Polarisierung hinter sich gelassen und in der Auseinandersetzung um das Bahnprojekt Stuttgart 21 erreicht, dass sich die Konfliktparteien an den Fakten orientierten.
  • Oskar Lafontaine würdigte Geißler als einen der "profiliertesten Politiker der deutschen Nachkriegszeit". Geißler habe sich "Zeit seines Lebens der christlichen Soziallehre verpflichtet gefühlt", sagte der Linken-Politiker und einstige SPD-Chef. "Wie kaum ein anderer kritisierte er die Fehlentwicklungen des globalen Kapitalismus. Er wird uns fehlen."
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