Heiligsprechung:Die Rekordheilige

Heiligsprechung: Foto: Angelo Carconi/AP

Foto: Angelo Carconi/AP

Papst Franziskus kanonisiert Mutter Teresa, den "Engel von Kalkutta" - nur 19 Jahre nach ihrem Tod. Eröffnet hatte das Verfahren der konservative Papst Johannes Paul II. Dessen Nachfolger verbindet vieles mit Mutter Teresa.

Von Oliver Meiler

Auf dem Petersplatz wehte ein Meer von Fahnen, so als träten zwei Nationen gegeneinander an, die beide möglichst viel von der neuen Heiligen für sich beanspruchten: Albanien gegen Indien. Müsste man das Duell nach der Anzahl der Flaggen bewerten, lag Indien wahrscheinlich knapp vorne. Mutter Teresa von Kalkutta, die 1910 als Agnes Gonxha Bojaxhiu in Skopje im heutigen Mazedonien zur Welt gekommen war und als Ordensfrau ein Leben lang am äußersten Rand der indischen Gesellschaft gearbeitet hat, ist nun also vom Papst heiliggesprochen worden. Nur 19 Jahren nach ihrem Tod: In Rekordzeit also, nach kirchlicher Beglaubigung von zwei angeblich wundersamen Heilungen, die man der Ordensfrau zuschreibt. "Viele von uns", so Papst Franziskus, "werden die Heilige Teresa wohl weiterhin Mutter Teresa nennen, weil uns ihre Heiligkeit so nahe ist und so sanftmütig erscheint."

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