SPD:Heiko Maas verlässt den Bundestag

Lesezeit: 1 min

Heiko Maas (SPD), damaliger Außenminister, spricht im Bundestag zu den Abgeordneten. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Der frühere Außen- und Justizminister legt sein Mandat nieder und zieht sich aus der Politik zurück. Offenbar will er Partner in einer Anwaltskanzlei werden.

Der frühere Außenminister Heiko Maas legt sein Bundestagsmandat nieder und zieht sich aus der Politik zurück. Sein Anliegen trug der SPD-Politiker am Dienstag seiner Fraktion vor, wie eine Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zuvor hatten die Saarbrücker Zeitung und das Nachrichtenportal The Pioneer berichtet.

Am Mittwoch will Maas nach Angaben der Sprecherin seine Mandatsverzichtserklärung bei Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) unterzeichnen. Der Volljurist war von 2013 bis 2018 Bundesjustizminister und anschließend bis Dezember 2021 Außenminister. Seitdem sitzt Maas als einfacher Abgeordneter für den Wahlkreis Saarlouis im Bundestag.

In einem Brief kündigte Maas an, sein Mandat zum Jahreswechsel niederzulegen. Darin schreibt der 56-Jährige, er habe sich nach acht Jahren als Bundesminister intensiv mit der Frage befasst, wie seine politische und berufliche Zukunft aussehen könnte. "Immer wieder habe ich erwähnt, dass ich nicht als Politiker in Pension gehen will", schreibt Maas, der Zeitpunkt, seine politische Karriere zu beenden, sei nun gekommen.

Für Maas rückt Emily Vontz nach - die dann jüngste Abgeordnete im Bundestag

Nach fast drei Jahrzehnten als Politiker sei ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen. Doch "es ist die Zeit gekommen, Platz zu machen für eine neue Generation", erklärt Maas. Für den SPD-Politiker rückt die 22-jährige Emily Vontz in den Bundestag nach. "Sie hat mindestens die gleiche Unterstützung verdient, die ich immer hatte", schreibt Maas und ergänzt: "Emily wird mit die jüngste Bundestagsabgeordnete Deutschlands und vertritt eine Generation, deren Stimme im Bundestag besonders gehört werden sollte."

Maas war 1994 in den saarländischen Landtag eingezogen. Bei mehreren Landtagswahlen trat er als Spitzenkandidat für die SPD an, doch gelang es ihm nie, saarländischer Ministerpräsident zu werden. Nach Informationen der Saarbrücker Zeitung wird Heiko Maas im Januar in eine Berliner Anwaltskanzlei als Partner eintreten.

© SZ/dpa/saul/case - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusHeiko Maas
:"Ich hatte nie den Plan, als Politiker in Pension zu gehen"

Der frühere SPD-Außenminister Heiko Maas spricht über die Kunst des Aufhörens, das Afghanistan-Debakel des Westens, seine kleinen Fluchten im Amt und darüber, wie er seinen Sicherheitsbeamten hin und wieder entkommen ist.

Interview von Peter Fahrenholz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: