Dienstreisen sind bisweilen eine Gelegenheit, dem Alltagsärger im Büro für ein, zwei Tage zu entkommen. Außer natürlich, man ist Bundeskanzler. Dienstagvormittag im "Norrsken House" in Stockholm, einer lichten Backsteinhalle voller Pflanzen und junger Menschen an Schreibtischen. Olaf Scholz hat gerade eine Innovationspartnerschaft mit Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson unterschrieben, von Verteidigung bis Weltraum. Berlin und die dortigen Probleme des Kanzlers liegen in diesem Moment herrliche mehr als 800 Kilometer Luftlinie entfernt. Dann aber wird Scholz gefragt, ob er denn beim Haushaltsstreit nun eher auf der Seite von FDP-Finanzminister Christian Lindner stehe oder auf der Seite seiner SPD-Minister, die mehr Geld wollen? Und schon ist alles wie immer.
Etatstreit:Im Schwitzkasten
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Der Kanzler hat die Richtung gewiesen. Die Ministerien sollen sparen, so wie es bereits verabredet war und sein Finanzminister will. Das kann vor allem seinen eigenen Leuten nicht gefallen, denn die wollen mehr Geld - und müssten klein beigeben.
Von Michael Bauchmüller, Georg Ismar, Paul-Anton Krüger und Henrike Roßbach, Berlin
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