Je dunkler die Jahreszeit, desto mehr steigt in den Sicherheitsbehörden derzeit die Unruhe. Je kürzer die Tage werden, umso mehr erwarten Staatsanwälte, Kriminalbeamtinnen, Verfassungsschützer, dass die Hetzer aus ihren digitalen Löchern kriechen. "Die Wut in der Szene baut sich schon wieder neu auf", sagt eine Internet-Ermittlerin angesichts des aufziehenden, inzwischen schon dritten Winters der Corona-Pandemie. "Die Hetztiraden müssen immer härter werden, damit es noch richtig kickt." Je tiefer die Temperaturen sinken, desto lauter und beängstigender werde das Geheul bald wieder anschwellen, fürchten sie und ihre Kollegen, meist natürlich abends oder nachts.
Hass im Netz:Was es zur Strafverfolgung von Online-Hetze braucht
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Ermittler befürchten einen "heißen Herbst" im Netz, mit noch mehr Hetze als zuvor. Der Rechtsstaat nimmt dies inzwischen sehr ernst - doch das Strafrecht ist träge. Experten haben nun eine andere Idee.
Von Ronen Steinke

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