TV-Duell:US-Medien: Harris drängt Trump in die Defensive

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Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump und die demokratische Bewerberin Kamala Harris. (Foto: SAUL LOEB/AFP)

Wie lief das erste Aufeinandertreffen von Harris und Trump? Die Reaktionen zur Debatte zur US-Präsidentschaftswahl im Überblick.

Von Maximilian Kornprobst

Dass die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris einen besseren Eindruck machte als Joe Biden bei der TV-Debatte im Juni, wird kaum jemand bestreiten. Aber ist ihr auch ein besserer Eindruck gelungen als ihrem republikanischen Herausforderer Donald Trump? Die amerikanischen Medien sind überwiegend der Meinung: ja. Es sei der Demokratin häufig gelungen, Trump in die Defensive zu treiben, schreiben viele.

Laut einer Blitzumfrage des Senders CNN sahen direkt nach der Debatte 63 Prozent der Befragten Harris als Siegerin, 37 Prozent stimmten für Trump. Auch die Mehrheit der noch unentschiedenen Wähler in dem wichtigen Swing State Pennsylvania, in dem die Debatte stattfand, sahen die Demokratin im Vorteil. Analysten des Senders schrieben, die Nacht hätte kaum besser für Harris laufen können.

Der New York Times zufolge war die Debatte ein uneingeschränkter Erfolg für Harris. Sie habe sich selbst und ihre Pläne definieren können und habe Trump dazu gebracht, sein wahres Ich zu zeigen, schreibt die Zeitung. Harris habe ihrem Gegenüber immer wieder Fallen gestellt, in die der republikanische Präsidentschaftskandidat bereitwillig getappt sei: Unter anderem habe sie ihn dazu gebracht, die Zuschauermengen bei seinen Wahlkampfveranstaltungen zu verteidigen.

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Auch der ehemalige US-Präsident und Harris’ Parteikollege Barack Obama lobte die amtierende Vizepräsidentin. Obama schrieb auf X, man hätte in der Debatte unmittelbar sehen können, wer die Vision habe, um das Land nach vorn zu bringen. Harris werde eine Präsidentin für alle Amerikaner sein. Und auch das Wahlkampfteam der Demokratin ist von Harris’ Performance überzeugt – so überzeugt, dass man Trump unmittelbar nach Ende des Duells zu einem weiteren Aufeinandertreffen aufrief.

Der amtierende US-Präsident Joe Biden lobte Harris ebenfalls auf X. Die Debatte sei nicht einmal knapp gewesen. Die Vizepräsidentin habe bewiesen, dass sie die beste Wahl sei, um das Land nach vorn zu bringen. Harris’ Vize-Kandidat Tim Walz schrieb, Harris habe gezeigt, dass sie bereit sei, Oberbefehlshaberin der amerikanischen Streitkräfte zu sein.

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Es gibt Kritik an den Moderatoren

Trumps Running Mate J. D. Vance bewertete den Auftritt des Republikaners dagegen positiv. Trump sei sehr gut auf die Widersprüche in Harris’ Aussagen eingegangen, sagte der Senator aus Ohio dem Sender CNN. Von der Demokratin seien hauptsächlich sehr viele Plattitüden gekommen, so Vance – ihre Pläne hätten keine Substanz.

Auch Trump sieht sich selbst als Sieger des Duells. Es sei seine bisher beste Debatte gewesen, sagte er CNN. Ob er zu einer weiteren Debatte bereit sei, sagte er bisher nicht. Dafür griff der republikanische Präsidentschaftskandidat die Moderatoren des ausrichtenden Senders ABC an: Sie seien „sehr unfair“ gewesen. Es seien im Grunde drei gegen einen gewesen, so der Republikaner.

Der konservative Sender Fox News und die Washington Times kritisierten ebenfalls die Moderatoren der Debatte. Sie hätten Trump deutlich häufiger mit Falschaussagen konfrontiert als Harris. Die Vizepräsidentin habe daher mit vagen Antworten davonkommen können.

Die wohl wichtigste Reaktion von außerhalb des politischen Spektrums kam von Pop-Megastar Taylor Swift. Die Sängerin sprach sich auf Instagram unmittelbar nach Ende des Duells für Harris aus. Swifts Unterstützung ist wichtig für Harris; die Sängerin ist in den USA enorm beliebt, ihre Fans gelten als sehr loyal.

Trump bekam hingegen erneut Unterstützung von Tech-Milliardär Elon Musk. Während Harris die Erwartungen übertroffen habe, sei er überzeugt, dass Trump am Ende einen besseren Job machen werde, schrieb Musk auf X. Er kritisierte, dass Harris ihre Pläne nicht bereits als Teil der jetzigen Regierung umsetze.

Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters

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