Hans Modrow ist tot:Systemtreuer Hoffnungsträger

Hans Modrow ist tot: Der ehemalige Vorsitzende des DDR-Ministerrates, Hans Modrow, im Sommer 2015 bei einem Besuch in Radebeul. Er ist im Alter von 95 Jahren gestorben.

Der ehemalige Vorsitzende des DDR-Ministerrates, Hans Modrow, im Sommer 2015 bei einem Besuch in Radebeul. Er ist im Alter von 95 Jahren gestorben.

(Foto: Arno Burgi/dpa)

Er stand im Zentrum des Geschehens, als die DDR zusammenbrach: Die einen schätzten den letzten sozialistischen Regierungschef als reformbereiten Mittler, Kritiker sahen in ihm den Repräsentanten eines Unrechtsstaats. Wer war Hans Modrow?

Nachruf von Jens Schneider

Es gab eine Zeit, da sahen viele Menschen in dem deutschen Sozialisten Hans Modrow einen Hoffnungsträger. Vielleicht waren es wenige Jahre, vielleicht nur ein paar Monate im Herbst 1989, in der Endzeit der DDR, vor mehr als drei Jahrzehnten. In diesen Jahren vor dem Ende des Eisernen Vorhangs, als die halsstarrige Führung der sozialistischen DDR die Stimmung und die Lage in ihrem maroden Land ignorierte, blickten manche ihrer Bürger nach Dresden auf den Ersten Sekretär der Bezirksleitung der SED. Der wisse um die Lage und wolle auch darum wissen, um das Land besser zu machen. Auch Beobachter und Politiker aus dem Westen setzten damals auf Hans Modrow, suchten einen Zugang. Er wurde mit ehrbaren Beinamen beschrieben: als der gute Hans, der ehrliche, der bescheidene.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusReden wir über Geld mit Hans Modrow
:"Die DDR war weder Paradies noch Hölle"

Hans Modrow, letzter Vorsitzender des Ministerrats der DDR, über die Frage, ob man im SED-Staat "aufrecht" bleiben konnte, warum er eine gekürzte Rente bekommt und was er an Chinas Regierung gutheißt.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: