Es gab eine Zeit, da sahen viele Menschen in dem deutschen Sozialisten Hans Modrow einen Hoffnungsträger. Vielleicht waren es wenige Jahre, vielleicht nur ein paar Monate im Herbst 1989, in der Endzeit der DDR, vor mehr als drei Jahrzehnten. In diesen Jahren vor dem Ende des Eisernen Vorhangs, als die halsstarrige Führung der sozialistischen DDR die Stimmung und die Lage in ihrem maroden Land ignorierte, blickten manche ihrer Bürger nach Dresden auf den Ersten Sekretär der Bezirksleitung der SED. Der wisse um die Lage und wolle auch darum wissen, um das Land besser zu machen. Auch Beobachter und Politiker aus dem Westen setzten damals auf Hans Modrow, suchten einen Zugang. Er wurde mit ehrbaren Beinamen beschrieben: als der gute Hans, der ehrliche, der bescheidene.
Hans Modrow ist tot:Systemtreuer Hoffnungsträger
Er stand im Zentrum des Geschehens, als die DDR zusammenbrach: Die einen schätzten den letzten sozialistischen Regierungschef als reformbereiten Mittler, Kritiker sahen in ihm den Repräsentanten eines Unrechtsstaats. Wer war Hans Modrow?
Nachruf von Jens Schneider
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