Da steht er, vor dem Schloss Charlottenburg, wie ein Zinnsoldat, lächelnd. Jeder einzelne Gast muss an ihm vorbeigehen, die Hand schütteln. Alle hier wissen, dass Hans-Georg Maaßen, 55, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, an einem kritischen Punkt angekommen ist. Viele, die ihm am Dienstagabend beim Herbstempfang der Sicherheitsbehörden die Hand schütteln, haben ihm den Rücktritt nahegelegt. Annegret Kramp-Karrenbauer von der CDU, Burkhard Lischka von der SPD, Konstantin von Notz von den Grünen. Gut, der Historiker Michael Wolffsohn hat ihn geherzt, ihm mit großer Geste die Daumen gedrückt auf dem roten Teppich, aber viele Politiker waren viel kühler.
Seite Drei über Hans-Georg Maaßen:Dr. M und wie er die Welt sieht
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Hans-Georg Maaßen liebt Recht, Ordnung und Monty Python: Über den Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz, der heute vielen Menschen Rätsel aufgibt.
Von Ronen Steinke
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