Hannover (dpa/lni) - Die Zahl der in Niedersachsen gemeldeten Verstöße gegen den Datenschutz scheint im Vergleich zum Vorjahr rückläufig zu sein. 356 Verstöße wurden bei der Landesbeauftragten für Datenschutz in den ersten sechs Monaten gemeldet, wie die „Bild“-Zeitung berichtet. Im gesamten Vorjahr waren insgesamt mehr als 1000 Beschwerden eingereicht worden, wie aus dem Tätigkeitsbericht der Behörde hervorgeht. Hochgerechnet zeichnet sich also ein spürbarer Rückgang ab. In den Jahren davor waren die Beschwerden nicht gesondert erfasst worden.
Wie ein Sprecher der Datenschutzbehörde der Zeitung sagte, handele es sich bei den Beschwerden im ersten Halbjahr in 115 Fällen um Meldungen aus dem öffentlichen Bereich, also Behörden, Schulen oder Hochschulen. 241 Mal seien vermutete Datenschutz-Verletzungen von Unternehmen oder Arztpraxen angezeigt worden. Zu den Fällen gehörten Cyber-Angriffe, offen sichtbare Mail-Verteiler oder Briefe, die an falsche Empfänger geschickt wurden. „Der Fehlversand macht einen sehr großen Anteil der Datenschutzverstöße aus“, sagte der Sprecher der „Bild“-Zeitung.