Hannelore Kraft:Bewerten Sie die neue Ministerpräsidentin!

Nun wird sie vermutlich Ministerpräsidentin mit einer Minderheitsregierung. Schafft sie das? Bewerten Sie Hannelore Kraft!

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Hannelore Kraft:Politische Erfahrung

Hannelore Kraft

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Hannelore Kraft begann ihre politische Karriere Mitte der neunziger Jahre im SPD-Ortsverein Mülheim-Mitte. 2000 zog sie als Abgeordnete in den Düsseldorfer Landtag ein. Ein knappes Jahr später wurde sie zur Europaministerin ernannt, 2002 wechselte sie ins Wissenschaftsministerium. Seit 2007 steht Kraft an der Spitze der NRW-SPD.

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Hannelore Kraft:Glaubwürdigkeit

Hannelore Kraft

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Hannelore Kraft hat gebetsmühlenartig wiederholt, sie wolle die Linke aus dem Landtag heraushalten und sie kämpfte für Rot-Grün. Erst nachdem klar war, dass keine Große Koalition oder eine Ampel zustande kommt, entschied sie sich für die Option "Minderheitsregierung". Für die absolute Mehrheit fehlt Rot-Grün eine Stimme. Die, das nimmt Kraft in Kauf, kann auch von der Linken kommen. Sie konnte zur Ministerpräsidentin gewählt werden, weil sich die Abgeordneten der Linken im zweiten Wahlgang enthalten hatten. Kraft gilt aber, anders als Andrea Ypsilanti in Hessen, nicht als Umfallerin.

Kritiker werfen Kraft vor, es sei kaum möglich, ihr Ziel der Abschaffung von Studiengebühren zu finanzieren. Befürworter Krafts loben hingegen ihre Ehrlichkeit, wenn es um den Landeshaushalt geht - "Wir sind hier nicht in Wolkenkuckucksheim" ist eine ihrer Lieblingsformulierungen.

Foto: ddp; Kraft mit der grünen Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann

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Hannelore Kraft:Rhetorik

Hannelore Kraft

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Die Sozialdemokratin Kraft offenbarte im Wahlkampf einen Hang zu beamtendeutschen Satzungetümen. Sie spricht oft von "Strukturen" und "Prozessen" und riskiert dabei, ihre Zuhörer ratlos zurückzulassen. Dass sie abseits der großen Bühnen in breitem Ruhrpott-Dialekt spricht ("Kannst'e nix machen"), kommt bei vielen gut an.

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Hannelore Kraft:Authentizität

Hannelore Kraft

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Hannelore Kraft ist mit dem Elektroinstallateur Udo Kraft verheiratet und Mutter eines Sohnes. Sie engagiert sich als Gewerkschafterin bei der IG Metall und ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt. Als Hobbys gibt sie "Spiel, Sport und Spaß mit der Familie" sowie "Essen und Klönen mit Freunden" an. In Interviews berichtet Kraft davon, dass es zu Hause schon einmal krache: "Wir sind alle drei laute Menschen." Ihre Mutter, die sie liebt, habe im Haus eine eigene Wohnung. Sonst gäbe es "Tote", erzählt Kraft.

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Hannelore Kraft:Bürgernähe

Hannelore Kraft

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Die Anhänger Hannelore Krafts loben die offene Art der SPD-Spitzenkandidatin, die sich nach Wahlkampfauftritten gerne unter das Volk mischt und mit viel Geduld für Erinnerungsfotos, Autogramme und Auskünfte zur Verfügung steht.

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Hannelore Kraft:Führungsstärke

Hannelore Kraft

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Hannelore Kraft gilt als durchsetzungsfähig und souverän. Seit die Umfragewerte der SPD steigen, vermeidet sie es, den Namen oder das Amt ihres CDU-Kontrahenten Rüttgers zu erwähnen. Die Meinungsinstitute geben ihr recht: Laut ZDF-Politbarometer würden 43 Prozent der Wähler bei einer Direktwahl für Kraft stimmen, 41 Prozent für Rüttgers. Innerhalb ihrer Partei gilt Kraft jedoch als beratungsresistent. "Ich lasse mir schon was sagen, aber ich kann auch lospoltern, wenn man mir einen Rat gibt", sagt sie zu diesem Vorwurf.

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Text: sueddeutsche.de/Michael König/bavo

© sueddeutsche.de/bavo
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