Hamburg (dpa/lno) - Angesichts steigender Infektionszahlen hat der Senat die Hamburgerinnen und Hamburger vor möglichen neuen Corona-Einschränkungen gewarnt. „Es zeigt sich, dass wir sehr vorsichtig sein müssen. Das verdeutlicht auch die Inzidenz, die heute bei 32,3 liegt“, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag nach der Senatssitzung. Die Inzidenz zeigt die Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen an. Ab einem Wert von 35 sind erste Verschärfungen vorgesehen. So dürfen dann Fußballspiele nur noch mit maximal 1000 Zuschauern stattfinden.
Ab einem Wert von 50 müssten auch private Zusammenkünfte wieder stärker reglementiert werden, sagte Schweitzer. Private Feiern seien dann nur noch mit 10 beziehungsweise 25 Personen möglich, wenn sie in angemieteten Räumen einer Gaststätte stattfinden. Der Senat bereite auf weitere Einschränkungen vor. Beschlüsse seien aber noch nicht gefallen. „Wir konzentrieren uns darauf, dass wir mit geeigneten Maßnahmen diese Obergrenze gar nicht erst erreichen“, sagte er.
Nach wie vor gebe es die meisten Infektionen bei den 20 bis 40-Jährigen. Schweitzer appellierte erneut an die Bürger: „Halten Sie die Regeln ein.“ Dies gelte sowohl für Abstands- und Maskenpflicht als auch für das Hinterlassen korrekter Kontaktdaten. Insgesamt gelinge es den Gesundheitsbehörden aber noch, „mit akribischer Arbeit“ die Kontakte nachzuverfolgen.
Trotz steigender Zahlen stehe Hamburg im Vergleich mit anderen Metropolen relativ gut da. „Wir sehen in anderen Städten ein noch dynamischeres Infektionsgeschehen“, sagte die Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne). Das liege sowohl am relativ „konservativen“ Vorgehen des Senats als auch an der Disziplin der Hamburger. Dies dürfe aber nicht durch die Sorglosigkeit Einzelner gefährdet werden. Ansonsten werde sich der Senat darüber unterhalten müssen „wieder Erlaubtes einzuschränken“.