Hamburg:G-20-Prozess gegen Mittäter

Mehr als drei Jahre nach dem Gipfel G 20 in Hamburg hat am Donnerstag ein weiterer Prozess begonnen. Drei Frauen und zwei Männern im Alter von heute 19 bis 21 Jahren wird schwerer Landfriedensbruch in Tateinheit mit tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte sowie versuchter gefährlicher Körperverletzung, Bildung bewaffneter Gruppen und Sachbeschädigung vorgeworfen, obwohl ihnen selbst keine Gewalt nachgewiesen wurde.

Die fünf jungen Leute, damals 16 und 17 Jahre alt, sollen am 7. Juli 2017 in einer Gruppe von 150 bis 200 G-20-Gegnern im Hamburger Westen unterwegs gewesen sein, es kam dabei zu Zusammenstößen mit der Polizei. Laut Anklage wurden 14 Steine und Pyrotechnik in Richtung der Beamten geworfen, verletzt wurde keiner der Polizisten. Die Staatsanwaltschaft ordnet den nun Angeklagten keine gewalttätigen Aktionen zu, betrachtet sie allerdings als Mittäter. Sie hätten von der Bewaffnung gewusst und durch Mitmarschieren Tatbeiträge geleistet. Insgesamt sind in verschiedenen Verfahren 73 mutmaßlich Beteiligte angeklagt. Unter dem Motto "Alle zusammen gegen Repression" wollen am Samstag linke Gruppen dagegen demonstrieren. "Wer an dieser Versammlung teilnimmt, macht sich mit gewaltorientierten Linksextremisten gemein", warnt der Verfassungsschutz.

© SZ vom 04.12.2020 / pb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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