Israelischer Soldat Gilad Schalit:Geschichte eines Martyriums

Der 25. Juni 2006 ist ein Schicksalstag im Leben des Gilad Schalit: Palästinenser entführen ihn bei einem Überfall auf einen Grenzposten. Die folgenden fünf Jahre verbringt der Soldat als Geisel der Hamas - jetzt ist er endlich frei.

Die Geschichte einer Gefangenschaft

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Gilad Schalit, Noam Schalit

Quelle: AP

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Gilad Schalit, nach fünf Jahren wieder vereint mit seinem Vater, Noam Schalit. Am Dienstag hat ihn die Hamas im Zuge eines Gefangenentausch mit Israel freigelassen.

Der entführte Hauptgefreite Gilad Schalit

Quelle: dpa

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Mehrere Versuche, Schalit (hier ein Archivbild) zu befreien, waren in der Vergangenheit gescheitert. Dass es jetzt geklappt hat, liegt ...

An Israeli policeman stands guard as a convoy carrying Palestinian prisoners leaves the Ketziot prison in southern Israel

Quelle: REUTERS

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... an einem umstrittenen Tauschgeschäft: Israel gibt im Gegenzug für Schalit insgesamt 1027 palästinensische Gefangene frei. In dieser Szene beobachtet ein israelischer Polizist den Gefangenenkonvoi nahe des Keziot-Gefängnisses im Süden Israels.

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Quelle: AP

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Gilad Schalit wird am 25. Juni 2006 im Alter von 19 Jahren bei einem Überfall palästinensischer Terroristen unter dem Kommando der Hamas auf einen israelischen Grenzposten in den Gaza-Streifen verschleppt. Die Hamas (Bild), eine islamistische Terrororganisation der Palästinenser, verlangt die Freilassung Hunderter palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für Schalits Freiheit.

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Quelle: AP

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Als Antwort auf die Entführung Schalits dringt die israelische Armee am 28. Juni 2006 in den Gaza-Streifen ein. Die Armee besetzt den Flughafen Rafah und zerstört drei Brücken, um eine Flucht der Entführer mit Schalit zu verhindern.

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Der gefangene Schalit wird in Israel zum Volkshelden. Immer wieder, wie am 22. Juli 2008 in Tel Aviv (Bild), finden in Israel Demonstrationen für die Freilassung Schalits statt.

Soldat Schalit seit drei Jahren von der Hamas entführt

Quelle: dpa

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Schalits Eltern Noam (links) und Aviva starten eine beispiellose Kampagne, um ihren Sohn zu befreien. Sie treffen neben dem ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter (rechts) auch den Papst, Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy und Dutzende anderer Regierungschefs und Minister. Jahre vergehen ohne Nachricht von ihrem Sohn.

Der israelische Soldat Gilat Schalid

Quelle: dpa

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Erst im Oktober 2009 gibt es einen Beweis dafür, dass Gilad Schalit am Leben ist. Das israelische Fernsehen zeigt ein Video des Entführten. Im Dezember 2009 dürfen französische Ärzte und deutsche Vermittler Schalit in seinem Versteck besuchen. Sie berichten, Schalits Kerker sei mit Sprengfallen gesichert, so dass es unmöglich sei, ihn lebend zu befreien.

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Nicht nur Schalits Angehörige leiden - auch die Mütter von in Israel inhaftierten Palästinensern bangen um das Leben ihrer Kinder. Groß ist deshalb die Hoffnung, als sich Ende 2009 eine Einigung zwischen Israel und der Hamas abzeichnet. Gilad Schalit soll im Austausch gegen 500 palästinensische Gefangene nach Ägypten gebracht werden. Bei seiner Rückkehr nach Israel sollen weitere 500 Gefangene freigelassen werden. Der Bundesnachrichtendienst und Ägypten haben den Handel vermittelt.

MIDEAST-POLITICS-ISRAEL

Quelle: AFP

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Die Vereinbarung platzt jedoch in letzter Minute. Israels Premier Ehud Olmert (rechts, mit seinem Amtsnachfolger Netanjahu) weigert sich, Palästinenser, die in Terroranschläge auf Israelis verwickelt waren, freizulassen. In Israel kommt es zu Neuwahlen und einer zeitraubenden Regierungsbildung. Erst Ende 2010 werden Verhandlungen um die Freilassung wieder aufgenommen.

Benjamin Netanyahu

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Mit Ägypten als Vermittler gelingt im Okober 2011 der Durchbruch in den Verhandlungen. Der Kollaps vieler Regimes im Nahen Osten und die Stärkung extremistischer Kräfte erhöht den Druck auf die israelische Regierung. Am 11. Oktober berät Präsident Benjamin Netanjahu mit seinem Kabinett über einen Gefangenenaustausch. Israel und die Hamas einigen sich schließlich darauf, Schalit gegen 1027 palästinensische Häftlinge auszutauschen.

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Quelle: AP

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Für beide Seiten ist es ein Grund zur Freude. In dieser Szene feiern Palästinenser die Freilassung der Häftlinge.

© sueddeutsche.de/jak/mikö
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