Süddeutsche Zeitung

Hacker-Attacke:Angriff auf Datennetz des Bundestages

  • Die IT-Systeme des Bundestages wurden von bisher unbekannten Tätern angegriffen. Derzeit arbeiten Spezialisten an der Behebung des Problems.
  • Bisher ist unklar, ob auch Speicher mit hochsensiblen Informationen betroffen sind.

Experten arbeiten an Behebung des Problems

Bisher unbekannte Täter haben das interne Datennetz des Bundestages in Berlin angegriffen. Der Süddeutschen Zeitung bestätigte ein Sprecher des Bundestages einen Bericht von Spiegel Online, wonach die IT-Systeme Ziel eines elektronischen Angriffs wurden. Experten der Bundestagsverwaltung und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) arbeiten dem Sprecher zufolge derzeit an der Behebung des Problems. Eine Attacke durch einen so genannten Denial of Service (eine Massenanfrage) schließen sie derzeit offenbar aus. "Eher scheint es in Richtung Trojaner zu gehen", so der Sprecher. Was genau der Trojaner angerichtet hat und welche Informationen nach außen gelangten, werde nun untersucht.

Abgeordnete und Mitarbeiter wurden informiert

Wie Spiegel Online berichtet, war IT-Spezialisten vor mehreren Tagen aufgefallen, dass Unbekannte versuchten, in das interne Datennetz einzudringen. Experten des Verfassungsschutzes bemerkten offenbar zeitgleich die Cyberattacke und warnten die Bundestagsverwaltung.

Inwiefern auch Speicher mit hochsensiblen Informationen betroffen sind, ist noch unklar. Bereits am Freitagvormittag hatten die IT-Abteilungen mehrerer Bundestagsfraktionen ihre Abgeordneten und Mitarbeiter über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. "Einen solchen Angriff auf das Netz des Bundestags über mehrere Tage hat es noch nicht gegeben", sagte die Vorsitzende der IT-Kommission und Vizepräsidentin des Bundestags, Petra Pau (Linke), der Nachrichtenagentur dpa.

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