Ein Soldat in Maßanzug. Gerne zeigt sich der Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg nah am Geschehen. Er besucht hier den amerikanischen Flugzeugträger Harry S. Truman im Mittelmeer, der von einer deutschen Fregatte begleitet wird. "KT", wie er bei Freunden heißt, ist für einen Tag "Top-Gun". Alles so wie bei seinem Freund Tom Cruise.
1986 mimt Tom Cruise im Film Top Gun den draufgängerischen Kampfjet-Piloten mit dem Spitznamen "Maverick" - Einzelgänger. Auch Guttenberg dürfte sich bisweilen einsam fühlen, denn weder mit der Kanzlerin noch mit den Unions-Kollegen will es derzeit so richtig laufen.
Ein Auftritt, der an Coolness kaum zu übertreffen ist: Dynamisch schreitet der Minister mit Helm und Schutzbrille über die Landebahn auf hoher See. Im Hintergrund peitschen noch die Rotorblätter des Hubschraubers durch die Luft, der ihn auf den Träger gebracht hat.
An Tagen wie diesen klopft Guttenberg sich den Amtsmief von den Schultern. Er lässt den blankpolierten Schreibtisch und die politischen Probleme zurück. Der "Rumpelstilzchen"-Ärger bleibt in Berlin. Hier, im Mittelmeer vor der Küste Siziliens, zählt Männlichkeit.
Wer weiß schon, wann wieder solch ein Spitzen-Termin anliegt? Vorsorglich lieber die Eindrücke für daheim festhalten: Begeistert wie ein kleiner Junge fotografiert der bayerische Bundesminister mit seinem Handy die schwimmende Operationszentrale.
Unter Deck des Flugzeugträgers lässt sich der Verteidigungsminister, mit amerikanischem Basecap statt Helm auf dem Haupt, die Arbeit auf der USS Harry S. Truman erklären. Er gleicht sich optisch seinem Gegenüber an. Das bringt Sympathien.
Auch die deutschen Soldaten der Fregatte Hessen begrüßt der Verteidigungsminister. Mit einem kleinen Späßchen des Chefs wird die Distanz ein wenig abgebaut. Autogrammkarten gibt es für seine Fans in der Truppe später per Post.
Karl-Theodor zu Guttenberg war schon häufig auf Auslandsreisen gut im Bild. Auf dem deutschen Stützpunkt im usbekischen Termes präsentiert er sich im April 2010 im einfachen Baumwoll-T-Shirt, das Soldaten im Einsatz tragen. Auf der Schulter: das deutsche Hoheitsabzeichen. Es ist der Tag, an dem der CSU-Politiker fünf verwundete Bundeswehrsoldaten nach Deutschland begleitet.
Im Januar zeigt sich der Reserveoffizier im Gefechtsübungszentrum des Heeres im sachsen-anhaltinischen Letzlingen. In Flecktarn und mit Fernglas in der Hand inszeniert sich der Minister wie ein Feldherr.