Es gibt wenige Menschen, deren ganzes Leben, deren ganze Bedeutung sich in einem einzigen kurzen Moment bündeln. Einem Moment, der fortan alles überstrahlt, überdeckt, was auch immer dieser Mensch vorher oder nachher gemacht hat, an Gutem wie an Bösem. Der Moment des Günter Schabowski war der 9. November 1989, kurz nach 19 Uhr.
Günter Schabowski ist tot:Der Mann, der die Mauer zu Fall stammelte
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9. November 1989, 19 Uhr, Internationales Pressezentrum Berlin-Ost: Das Politbüro-Mitglied Günter Schabowski wird gleich etwas Wichtiges sagen.
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Wenig später verkündete das DDR-Fernsehen in der Nachrichtensendung "Aktuelle Kamera" die von Schabowski verlesenen neuen Reiseregelungen für DDR-Bürger.
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Danach überrollten Tausende von DDR-Bürgern die Mauer Richtung Westen. Zwischen ost- und westdeutschen Bürgern kam es zu volksfestartigen Verbrüderungen.
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Der Zettel, von dem Schabowski die neuen Regelungen ablas, ging als Ausstellungsstück in die Geschichte ein.
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Wegen der Schüsse an der Mauer wurde Schabowski 1999 zu drei Jahren Haft verurteilt. Als einziger der ehemaligen Machthaber räumte er eine Mitschuld ein.
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CDU-Mann Eberhard Diepgen, damals Regierender Bürgermeister von Berlin, begnadigte ihn 2000 nach weniger als einem Jahr.
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"Das tritt nach meiner Kenntnis... ist das sofort... unverzüglich" - aus Versehen öffnete der SED-Mann die Grenze und veränderte die Welt.