Guantanamo-Häftlinge:Uiguren auf den Bermudas

"Wir gehen nirgends mehr hin": Sie landeten als Terrorverdächtige im US-Gefangenenlager Guantanamo. Unschuldig. Auf den Bermudas genießen die Männer jetzt die Freiheit.

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In ihren kurzärmeligen Hemden sehen die Männer wie ganz normale Touristen aus, die auf den Bermudas den Ausblick auf den Atlantik genießen.

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Khelil Mamut (rechts) und Salahidin Abdulahat sind, wie die beiden anderen Männer, Uiguren, Muslime aus dem unwirtlichen fernen Westen Chinas. Die waren einst als Terrorverdächtige im US-Gefangenenlager Guantanamo gelandet, ihre Unschuld stellte sich jedoch bald heraus. Doch sie blieben Gefangene, denn niemand wollte die Männer aufnehmen und damit China verärgern. Doch vor wenigen Tagen nahmen die Bermudas die Uiguren auf.

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"Als wir kein Land hatten, das uns annehmen würde, und alle vor uns Angst hatten, da hatten die Bermudas den Mut, uns aufzunehmen", sagt der 30-jährige Abdulla Abdulgadir (im Bild). Die vier genossen nun nach Jahren in Haft ihr erstes Wochenende in Freiheit, bei tropischen Temperaturen. Abdulgadir , der jüngste der vier, ist von seiner neuen Heimat angetan. "Wir gehen nirgends mehr hin."

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Die Gefangenenuniform haben Khelil Mamut (links) und Salahidin Abdulahat gegen leichte Baumwollhosen und Sommerhemden getauscht, anstatt hinter Stacheldrahtzäunen leben sie nun in Strandbungalows. Sie hoffen, schon bald eine Arbeit zu finden und vielleicht auch, Familien zu gründen. "Ich habe ihnen gesagt: 'eins nach dem anderem'", sagt Glenn Brangman (rechts), ein ehemaliger Militärbeamter, der ihnen bei der Wiedereingliederung in der normalen Welt hilft. "Sie beginnen ihr Leben komplett neu." Zunächst müssten sie praktischen Dinge lernen wie Autofahren, Schnorcheln und Tauchen.

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Ihre Übersetzerin Rushan Abbas sagt, die Männer erfreuen sich zunächst an den einfachen Dingen des Lebens. Beim Spaziergang am Strand trafen sie auf einen Fischer und wurden neugierig. Der Mann zeigte ihnen, wie sie den Köder in den Ozean schleudern mussten - und einer der früheren Gefangenen zog schon bald unter dem Jubeln der übrigen drei einen rund 25 Zentimeter langen Fisch aus dem Wasser.

Später ging Brangman mit ihnen Schwimmen - Freiheit pur.

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Er habe ihnen zugesehen, wie sie auf die Felsen kletterten und ins Wasser sprangen. So wie er es als Kind auch immer gemacht habe, erzählt Brangman. "Die Einheimischen testen normalerweise erst die Wassertemperatur. Aber die sind einfach zur Klippe gelaufen und reingesprungen", sagt Brangman. Zwei Gründe leuchten dabei sofort ein: Die Uiguren mussten Jahre auf diesen Moment warten - und wer aus einer zentralasiatischen Hochebene kommt, ist wohl weniger verfroren als der durchschnittliche Einwohner der Bermudas.

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