Süddeutsche Zeitung

Grüne:Volker Beck zahlt 7000 Euro

Die Aufregung war groß: Drogenfund beim Bundestagsabgeordneten. Nun wird das Verfahren eingestellt. Beck muss eine Geldstrafe zahlen und sagt: Mein Verhalten war falsch und dumm.

Von Stefan Braun, Berlin

Die Affäre um den Grünen-Politiker Volker Beck hat für den Bundestagsabgeordneten ein glimpfliches Ende genommen. Die Berliner Staatsanwaltschaft stellte die Drogen-Ermittlungen gegen Beck am Mittwoch ein. Das Verfahren wurde wegen geringer Schuld gegen eine Zahlung von 7000 Euro beendet, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Berliner Polizei hatte bei dem 55-Jährigen am 1. März 0,6 Gramm einer "betäubungsmittelverdächtigen Substanz" gefunden. Dabei soll es sich nach Medieninformationen um das hochgefährliche synthetische Rauschgift Crystal Meth gehandelt haben. Beck trat daraufhin von seinen Fraktionsämtern zurück, behielt aber sein Bundestagsmandat. Nach Bekanntwerden der Einstellung des Verfahrens erklärte Beck nun: "Mein Verhalten war falsch und dumm. Das tut mir leid." Der Grünen-Politiker, der seit 22 Jahren im Bundestag sitzt, betonte, das Verfahren sei zwar eingestellt worden - falsch aber sei sein Verhalten trotzdem gewesen. Beck nahm auch Bezug auf seine damalige Erklärung, er sei immer für eine liberale Drogenpolitik eingetreten. Damit, so Beck, habe er Drogenkonsum nicht verharmlosen wollen. Vielmehr habe er deutlich machen wollen, dass man Menschen, die Drogen nehmen, nicht kriminalisieren sollte. Beck wird sein Mandat behalten, aber nicht noch einmal das Amt des innenpolitischen Sprechers anstreben. Offen ist, welche Rolle er in der Fraktion übernehmen könnte und ob er 2017 noch einmal zur Wahl antritt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2948768
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 14.04.2016
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.