Harmlos hängt das rosa Bettlaken über dem Tisch, an dem Jette Nietzard lehnt. Gar nicht mal so harmlos ist dann das, was die Sprecherin der Grünen Jugend auf einer Pressekonferenz zum Fall Gelbhaar sagt, der die Partei am Wochenende erschüttert hat und ihren Wahlkampf zu überschatten droht. „Die Unschuldsvermutung gilt immer vor Gericht“, erklärt Nietzard. „Aber wir sind eine Organisation, und wir sind kein Gericht.“ Es gelte „nicht unbedingt moralisch das Gleiche wie gerichtlich“. Als Beispiel führt sie die Fälle Luke Mockridge und Thilo Mischke an. „Da wurden Männern Sendungen weggenommen, weil sich eine moralische Bewertung eben von einer gerichtlichen oder juristischen Bewertung unterscheiden kann“, sagt Nietzard.
Grüne Jugend und der Fall GelbhaarUnschuldsvermutung? „Wir sind kein Gericht“
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Bei den Grünen eskaliert die Deutungsschlacht im Fall Gelbhaar. Die Sprecherin der Grünen Jugend erklärt, dass moralisch nicht unbedingt das Gleiche gelte wie juristisch. Die Grünen-Chefs widersprechen.
Von Jan Heidtmann und Vivien Timmler, Berlin

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